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Mit WM-Titel in die Auslage gespielt

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Österreichs Schüler holten vergangenen Mittwoch den Titel bei der Schul-WM in Katar mit einem 21:18-Erfolg nach Shoot-Out über Deutschland. Mit dieser Leistung spielten sich die frisch gebackenen Weltmeister auch auf die Spickzettel sämtlicher Beobachter. Donnerstagabend wurden sie feierlich von ihren Familien, Fans, ÖHB-Präsident Gerhard Hofbauer und ÖHB-Vize-Präsident Helmut Schebeczek am Flughafen Wien in Empfang genommen. Kommenden Montag, 11:30 Uhr, folgt noch ein weiterer Empfang in ihrer Schule, bei dem ihnen von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny sogar der goldene Rathausmann überreicht wird.

Nikola Bilyk, THW Kiel, Ivan Martinovic, ab Sommer beim VfL Gummersbach, Ines Ivancok, SG BBM-Bietigheim, Sonja Frey, Issy Paris – sie alle standen im Leistungssportzweig der Maroltingergasse. Dem gehören auch die frisch gebackenen Schul-Weltmeister an. Die Maroltingergasse ist dabei die Stammschule, doch eigentlich besuchen sie bereits die AHS SLSZ Wien-West in der Steinbruchstraße 33, im 14. Bezirk. Ab September 2018 auch offiziell die Schule für die Leistungssportler.

Jeden Vormittag steht dort ein gemeinsames Training am Programm, Mittags normaler Unterricht und am Abend trainieren die Schüler bei ihren jeweiligen Vereinen. Das Weltmeister-Team ist dabei aus Spielern aus sieben unterschiedlichen Vereinen zusammengestellt worden. „Großartig, dass dieses Modell funktioniert“, schwärmt auch Trainer Roland Marouschek.

Den gesamten Turnierverlauf und das Finale gegen Deutschland im Speziellen, hätte man dramaturgisch nicht besser schreiben können. Österreich kämpfte sich durch die nominell schwerste Gruppe ohne Niederlage, besiegte Dänemark 23:12, Polen 29:21, Katar 20:17, Marokko 22:10.

Im Viertelfinale behielt man gegen Kroatien mit 35:16 eindrucksvoll die Oberhand, überwand im Halbfinale die Hürde Israel mit 31:18. Dann das Finale gegen den Erzrivalen Deutschland. Nach 40 Minuten lag man 14:18 zurück und startete eine unglaubliche Aufholjagd. 18:18 nach 50 Minuten, das Shoot-Out sollte die Entscheidung bringen. Noch einmal wuchsen unsere Nachwuchs-Handballer über sich hinaus und besiegten den „großen Bruder“ mit 21:18.

Roland Marouschek: „Wie wir diesen Titel geholt haben, ist für mich das entscheidende. Wir haben uns durch die schwerste Gruppe durchgekämpft und haben dann Deutschland im Finale geschlagen.“

Für den Erfolg macht Marouschek viele Faktoren aus: „Wenn unser Sponsor Red Bull nicht die Kosten für das Burschenteam übernommen hätte und der ÖHB die Kosten für das Damenteam, wäre Österreich gar nicht vertreten gewesen. Wir konnten das gesamte Betreuerteam mitnehmen, nur dadurch konnten die Burschen auch ihre Leistung bringen, weil das Umfeld gestimmt hat. Ich bin da nur Teil eines großartigen Teams aus Trainern und Physiotherapeuten.“

Damit spricht der 54-Jährige seinen Betreuerstab, bestehend aus den beiden Co-Trainern Lukas Musalek und Michael Draca, dem Athletiktrainer Christian Hackl und den beiden Physiotherapeuten Patrick Ehrenberger und Michael Zauner an. „Man muss das Umfeld schaffen, damit die Sportler diese Leistung bringen können. Jeden Tag haben wir Messungen vorgenommen und anhand der Daten das Training optimiert oder den Jungs einmal eine Pause gegönnt. Die Physios haben bis spät in die Nacht dafür gesorgt, dass kleinere Blessuren bis zum nächsten Spiel ausgemerzt waren. Die Spieler waren bis zur letzten Sekunde fit, es gab keine einzige Verletzung im gesamten Turnierverlauf“, so Marouschek über die Arbeit seines Betreuerstabs.

Auf der Bank des Finalgegners saß zudem niemand geringerer als Bob Hanning, der nicht nur Geschäftsführer der Füchse Berlin und Vize-Präsident des DHB ist, sondern auch die A-Jugend der Füchse, die Landesauswahl und die Schulmannschaft trainiert.

Nach Spielende studierte Hanning das Spielprotokoll genau, sah sich die Österreicher im Detail an und konnte nach dem verlorenen Finale nur anerkennend anmerken (Quelle: Website der Füchse Berlin): „So bitter sie auch sind, aus Niederlagen kann man oft mehr mitnehmen als aus Siegen.“

Ob einer „seiner“ Burschen in den kommenden Jahren den Sprung ins Ausland schafft, ist natürlich schwer vorauszusagen, eines weiß Roland Marouschek aber genau: „Diese internationalen Turniere bieten den Spielern die Möglichkeit sich in die Auslage zu stellen. Es ist für uns das größtmögliche Lob, wenn wir Spieler ins Ausland bringen.“

Team wird Goldener Rathausmann überreicht

Donnerstagabend wurden die Weltmeister von einer hundertköpfigen Delegation, bestehend aus ihren Familien, Fans und natürlich dem ÖHB-Präsident Gerhard Hofbauer, sowie ÖHB-Vize-Präsident Helmut Schebeczek in Empfang genommen. Kommenden Montag wird ihnen im Rahmen eines weiteren Empfangs in der AHS SLSZ Wien-West, Steinbruchstraße 33, 1140 Wien, sogar der goldene Rathausmann von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny überreicht.

Die Schul-Weltmeister 2018

Name

Vorname

Verein

Position

MÖSTL

Constantin

Union West Wien

GK

ZEBA

Nikola

WAT Atzgersdorf

GK

AUSS

Tobias

UHC Eggenburg

LW

NIKIC

Oliver

UHK Krems

PV

NICOLUSSI

Lorenz

FIVERS WAT Margareten

PV

DERDAK

Elias

FIVERS WAT Margareten

RW

KATIC

Marko

Union West Wien

LB

HUTECEK

Lukas

FIVERS WAT Margareten

LB/CB

PFEIFER

Paul

Union West Wien

CB/RB

KOFLER

Elias

WAT Fünfhaus

CB/RB

DRÄGER

Andreas

UHC Hollabrunn

LW

RIMACEK

Niklas

WAT Atzgersdorf

LW/RW

HIGATZBERGER

Adrian

UHC Eggenburg

RW

LICHTBLAU

Laurin

FIVERS WAT Margareten

LW

 

02/03/18 15:47 zurück