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30:34 - Mit Herz und Wille Minichance auf WM gewahrt

Mit fünf Treffern binnen vier Minuten stand Julian Ranftl im Zentrum der rotweißroten Aufholjagd - Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Carsten Harz

Zwischenzeitlich mit sieben Toren zurück, kämpfte sich Österreichs Handball Männer Nationalteam im Hinspiel des WM-Playoff gegen den Sechsten der EHF EURO 2022 Island nochmals bis auf ein Tor heran und wahrte mit dem 30:34 (13:18) in Bregenz die Minichance auf die Teilnahme an der WM 2023. Das Rückspiel steigt am Karsamstag auf Island, ORF Sport+ überträgt um 18:00 Uhr live.

„Minus vier gegen Island, damit muss man zufrieden sein. Sie waren und sind Favorit in diesem Duell, das haben sie auch gezeigt. Das Team hat super gekämpft mit dem Publikum im Rücken. Jetzt geht es nach Island. Im Handball ist alles möglich, aber es wird sehr schwer dort mit vier, fünf Toren zu gewinnen“, analysierte Teamchef Aleš Pajovič direkt nach Abpfiff.

Dabei war ein knapperes Ergebnis, oder gar ein Unentschieden zwischenzeitlich in Reichweite. Mit dem erwarteten Eins gegen Eins in Deckung und Angriff stellte Island den Gastgeber immer wieder vor Probleme, zwang Österreich häufig ins Zeitspiel.

In den Anfangsminuten brauchten beide Teams, um ein wenig warm zu werden. Erst nach 3:10 Spielminuten fiel der erste Treffer zugunsten der Gäste, die kurz darauf auf 2:0 erhöhten. Nach 4:23 Minuten erlöste Boris Zivkovic sein Team mit dem 1:2, war mit insgesamt fünf Treffern in den ersten 30 Minuten überragender Mann aus dem Rückraum.

Nach offenem Kampf und zweimaligem Ausgleich der Österreicher (2:2, 8:8), nutzte Island in den letzten zehn Spielminuten das Pech der Österreicher mit Lattenpendlern und Fehlpässen um auf 18:13 davonzuziehen.

Island blieb nach Seitenwechsel am Drücker, erhöhte auf 20:14 und nach zwischenzeitlichem plus vier in der 45. Minuten auf 27:20. Mykola Bilyk & Co. steckten in dieser Phase nicht eine Sekunde auf, stabilisierten nochmals die Deckung, im Tor sorgten Ralf Patrick Häusle und Constantin Möstl für Ballgewinne, ließen binnen acht Minuten nur zwei Gegentreffer zu. Julian Ranftl war innerhalb von nur vier Minuten gleich fünfmal aus Kontern und vom Flügel zur Stelle, verkürzte zunächst mit diesem 5:0-Run auf 26:28, Robert Weber war in der 52. Minuten vom Siebenmeter zum 27:28 erfolgreich.

Eine heiße Schlussphase war eingeläutet, in der Island nochmals jeden kleinen Fehler der Österreicher beinhart bestrafte und sich am Ende 34:30 durchsetzen konnte.

Teamchef Aleš Pajovič: „Wir haben schon vor dem Spiel davor gewarnt, dass bei Island Gefahr von allen Seiten kommt. Man hat gesehen wie unglaublich stark sie im Eins gegen Eins sind. In der zweiten Halbzeit stand unsere Deckung kompakter, das hat uns nochmals zurück ins Spiel gebracht. Der Kampf war da, auch im Angriff war das eine solider Leistung. Die Chancen auf ein knapperes Ergebnis waren in den letzten 15 Minuten da, wir haben sie aber leider nicht zu 100 Prozent genutzt. Dann kam natürlich sofort der Gegenstoß von den Isländern.“

Kapitän Mykola Bilyk: „Es wäre natürlich schön gewesen wenn die Niederlage nur mit ein, zwei Toren Unterschied ausgefallen wäre oder wir Unentschieden gespielt hätten. Wir haben die Chance dafür gehabt, aber zu viele Fehler in den entscheidenden Phasen gemacht. Insgesamt haben wir das super gemacht, wir haben alles reingeworfen. Das müssen wir jetzt auch im zweiten Spiel nochmals und dann schauen wir was am Ende des Tages rauskommt.“

Qualifikation zur Men´s IHF World Championship 2023

28. IHF World Championship 2023
11. - 29. Jänner 2022
Ausrichter: Polen und Schweden
Titelverteidiger: Dänemark

WM-Playoff

Österreich vs. Island 30:34 (13:18)
13. April 2022, 18:00 Uhr, Bregenz
Werfer Österreich: Boris Zivkovic (6), Mykola Bilyk (6), Julian Ranftl (5), Robert Weber (4), Lukas Hutecek (4), Tobias Wagner (3), Sebastian Frimmel (2)

Island vs. Österreich
16. April 2022, 18:00 Uhr, Hafnarfjordur (ISL)
Live auf ORF Sport+

13/04/22 20:44 zurück