Das war die Saison 2023/2024 – Ein Rückblick
Für die durch die IHF am 3. Juli 2023 an Österreich erteilte Wildcard, bedankten sich Katarina Pandza & Co. Ende des Vorjahres gebührend. Schließlich konnte man damit exakt ein Jahr vor der Heim-EURO nochmals wichtige und wertvolle Erfahrungen sammeln. Nach Siegen über Südkorea und Grönland nahm man zwei Punkte mit in die Hauptrunde und beendete die WM schließlich unter den Top 20.
Keine fünf Wochen danach schrieben die Männer ein wahres Wintermärchen und sorgten für eine in dieser Art noch nie dagewesene Handball-Euphorie in Österreich. Die Auftritte auf und abseits des Parketts begeisterten die Massen. Reihenweise knüpfte man Medaillenkandidaten wie Kroatien, Spanien, Ungarn und auch Gastgeber Deutschland Punkte ab, sorgte sogar dafür, dass die Iberer erstmals in der Geschichte nach der Vorrunde die Heimreise antreten durften.
Nicht nur Deutschland lag im Handballfieber, in Schladming wurde kurzerhand vor dem Nightrace ein Public Viewing eingerichtet, Videos, Interviews und selbst die Lieblings-Playlists unserer Stars wurden in den größten Medien rauf und runter gespielt. Mykola Bilyk & Co. strahlten uns von den Titelseiten der Gazetten entgegen und niemand entkam mehr diesem Hype, der dank dem 8. Endrang in der erstmaligen Teilnahme an einer Olympia-Quali gipfelte.
Gegen Kroatien und Deutschland platzte zwar der Traum von den fünf Ringen, den neu erlangten Status und Stellenwert, wie auch das gewonnene Selbstvertrauen wurden dafür einzementiert.
Noch einmal sorgte man im WM-Playoff für Schlagzeilen, in dem man die Hürde Georgien souverän nahm. Das Nationalteam wie auch sein Cheftrainer Aleš Pajovič wurden auch prompt zur „Mannschaft des Jahres“ bzw. zum „Trainer des Jahres“ bei der Handball-Wahl 2024 gekürt.
Half year to go – Women´s EHF EURO 2024
Im Februar präsentierte man Monique Tijsterman als neue Teamchefin und angelte sich damit eine der renommiertesten Trainerinnen, die in ihrer Karriere unzählige junge Spielerinnen an die Weltspitze heranführte. Im EHF EURO Cup gegen Norwegen gab sie ihr Debüt an der Seitenlinie und arbeitet seither akribisch mit dem Team für das große Ziel Heim-EURO.
Am 18. April wurden in der Wiener Börse die Vorrundengruppen der größten Handball Frauen-Europameisterschaft aller Zeiten, mit erstmals 24 Nationen, gelost. Österreich trägt in der Dreierkonstellation mit Ungarn und der Schweiz den Hauptpart, richtet in Innsbruck zwei Vorrundengruppen aus und beheimatet in Wien eine Hauptrundengruppe sowie das Finalwochenende - alle Infos, der Spielplan und Tickets gibt es HIER.
Das große Ziel aus rotweißroter Sicht: organisatorisch möchte man einmal mehr neue Maßstäbe setzen, sportlich will man in die Hauptrunde einziehen. Dafür gilt es in der Hammergruppe mit Titelverteidiger Norwegen, Olympia-Teilnehmer Slowenien und der Slowakei Platz 1 oder 2 zu belegen.
Exakt ein halbes Jahr vor Anpfiff zur Women´s EHF EURO 2024, am 28. Mai, feierte man mit dem gesamten Nationalteam sowie geladenen Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft auf der Bergiselschanze in Innsbruck „Half year to go“. Nur wenige Tage später, am 5. Juni, bat man auch im Wiener k47 zu einem Stelldichein.
302 Länderspiele verabschieden sich in die Handball-Pension
Mit Dominik Schmid, Fabian Posch und Richard Wöss, neben weiteren Spielern, gehen bei den Männern einige Größen in die verdiente Handball-Pension. Zudem setzte Nina Neidhart einen Schlussstrich unter ihre Karriere.
Insgesamt sechsmal wurde Fabian Posch Meister – viermal mit Bregenz Handball und zweimal mit dem Förthof UHK Krems. 2019 wurde er zudem zum „Handballer des Jahres“ gewählt. 117mal lief der Kreisläufer für Österreich auf und erzielte dabei 210 Tore. Unter anderem war der Salzburger Teil des erfolgreichen Teams bei der Heim-EURO 2020.
Ähnlich liest sich die Vita von Dominik Schmid. Der Kapitän des ALPLA HC Hard feierte fünf Meistertitel mit den Roten Teufeln und wurde 2018 zum „Handballer des Jahres“ gewählt. Im November 2011 gab „Schewa“ sein Nationalteam-Debüt, fuhr mit zu drei Großereignissen (EHF EURO 2014, WM 2019 und WM 2021) und absolvierte in Summe 64 Länderspiele in denen er 79 Tore erzielte.
Ein paar Länderspiele und Tore mehr, nämlich 84/115, stehen bei Richard Wöss zu Buche, der viele Jahre in Deutschland spielte und 2016 mit dem HC FIVERS WAT Margareten österreichischer Meister wurde. Nachdem der Flügel knapp fünf Jahre nicht im Nationalteam stand, erfüllte sich 2020 für ihn noch der Traum von der Heim-EURO. Das 36:36 gegen Weißrussland zum Abschluss der Hauptrunde in Wien am 22. Jänner 2020 war sein letztes von insgesamt 84 Länderspielen.
Mit knapp 23 Jahren entschied sich Nina Neidhart frühzeitig für ein Karriereende um sich voll und ganz ihrem Studium zu widmen. 37 Länderspiele absolvierte die Niederösterreicherin und erzielte dabei 129 Tore. 2020 zur „Handballerin des Jahres“ gewählt feierte sie mit HYPO NÖ mehrere Meister-, Supercup- und Cuptitel. 2020/2021 spielte sie ein Jahr in der deutschen Bundesliga beim Thüringer HC.
Double in Schweiz und Kroatien
Österreichs Aushängeschilder trugen einmal mehr zu einigen großen Erfolgen in den diversen europäischen Ligen, wie auch in den europäischen Klubbewerben bei. Lukas Herburger mit den Kadetten Schaffhausen sowie Fabienne Tomasini und Lorena Baljak mit dem LC Brühl holten in der Schweiz jeweils das Double aus Cup und Meisterschaft.
Dies gelang auch den Pandza-Schwestern Katarina und Ana mit Podravka Vegeta in Kroatien.
Nach Robert Weber 2023 mit den Füchsen Berlin, jubelte 2024 mit Boris Zivkovic erneut ein Österreicher vom Siegespodest der EHF European League herunter. Mit der SG Flensburg-Handewitt gewann der 32-Jährige den zweitwichtigsten EHF-Bewerb.
Im wichtigsten, der EHF Champions League, zog Nationalteamkapitän Mykola Bilyk mit dem THW Kiel ins Final 4 ein und holte am Ende Bronze.
Viel Zeit, um zu entspannen bleibt nicht. Im Sommer warten diverse Großereignisse auf den heimischen Handball-Nachwuchs. Ab 10. Juli kämpft der Jahrgang 2004 bei der Men´s 20 EHF EURO 2024 gegen Kroatien, Montenegro und Nordmazedonien um den Einzug in die Hauptrunde. Der nachfolgende Jahrgang 2006 trifft bei der Men´s 18 EHF EURO 2024 ab 7. August auf Spanien, Portugal und Rumänien. Am 14. August startet für den gleichen Jahrgang bei den Frauen die U18 WM in China bei der man Serbien, Schweden und Chile zugelost bekommen hat.