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EURO 2020: Favoritensiege für Spanien, Kroatien und Deutschland

Jorge Maqueda (ESP) - Copyright: Uros Hocevar/kolektiffimages

Spanien siegt weiter – 31:25 gegen Tschechien

Den Auftakt zur Hauptrunde in Wien machten Spanien und Tschechien. Im ersten Match am Donnerstag in der Stadthalle liefen beide Teams zwar nicht zur handballerischen Hochform auf, am Ende setzte sich das insgesamt bessere Team aus Spanien ohne Probleme durch. Allerdings machten die Iberer den Deckel nicht zu früh zu, einige Fehler auf Seiten des Titelverteidigers und ein starker tschechischer Torhüter Mrkva hielt Tschechien lange Zeit im Spiel.

Zwar legte Spanien immer vor, doch allen voran Tomas Mkrva, Tormann auf tschechischer Seite, stemmte sich mit seinen Paraden gegen höhere Rückstände. Zwar lagen beim 14:9-Pausenstand fünf Treffer zwischen Spanien und Tschechien, doch auch nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Tschechien immer wieder an Spanien heran. Beim 17:20 aus Sicht des Teams von Kubes und Filip robbte sich Tschechien wieder an Spanien heran, doch individuelle Fehler ermöglichten den Favoriten einfache Treffer ins leere tschechische Gehäuse sorgten schließlich für die endgültige Entscheidung.

Spanien setzte sich zwischenzeitlich auf bis zu zehn Tore ab und konnte einige Leistungsträger schonen und durchwechseln. Am Ende steht mit dem 31:25 der vierte Turniersieg für den amtierenden Europameister zu Buche, die damit in der Hauptrundengruppe I mit nunmehr vier Punkten die Tabellenspitze übernahmen. 

Jordi Ribera, Trainer Spanien: „Tschechien hat sehr guten Handball gezeigt, sie haben uns herausgefordert und hatten immer eine Antwort auf unser Spiel. In der zweiten Halbzeit war es dann nicht mehr so eng und wir hatten die Möglichkeit, die Einsatzzeiten zu verteilen, das Tempo zu reduzieren und einige Kräfte zu schonen."

Daniel Kubes, Trainer Tschechien: „Wir hatten natürlich auf die Sensation gehofft und darauf, dass wir das Spiel lange offen gestalten können. Beim 17:20 hatten wir die Möglichkeit, noch Näher heranzukommen, aber dann haben wir einige Zeitstrafen und Gegentreffer ins leere Tor kassiert. Unser Torhüter Tomas Mrkva war überragend und hat uns lange Zeit im Spiel gehalten. Alle unsere Spieler haben heute auf einem hohen Niveau gespielt."

Österreich mit erster Turnierniederlage – 23:27 gegen Kroatien

Bei der EHF EURO 2020 in Wien kassierte Österreich am Donnerstagabend die erste Niederlage im Turnier. Gegen Kroatien unterlagen die Gastgeber mit vier Toren. Die individuelle Klasse der Kroaten gaben schlussendlich den Ausschlag, auch wenn das Team von Aleš Pajovič keineswegs eine schlechte Leistung zeigte und vor allem in der zweiten Halbzeit mehr zu seinem Spiel fand. „Die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft und das macht mich stolz“, so Aleš Pajovič nach der Partie. Österreich hat nun 2:2 Punkte in der Hauptrunde.

Aleš Pajovič, Trainer Österreich: „Kroatien hat sehr gut gespielt und ist auf jeden Fall ein Kandidat für den EM-Titel. In der ersten Halbzeit hatten wir einige Probleme mit der kroatischen Deckung und auch unsere Abwehr hat Karacic und Cindric zunächst nicht in den Griff bekommen. In der zweiten Halbzeit agierten wie stärker, leider haben wir nach dem Anschluss zum 20:24 mehrere hundertprozentige Chancen ausgelassen. Aber die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft und das macht mich stolz.“

Lino Cervar, Trainer Kroatien: „In der ersten Halbzeit haben wir Dank einer starken 5:1-Deckung sehr gut gespielt und auch im Angriff gute Lösungen gefunden. Anders in der zweiten Halbzeit, als unsere Abwehr nicht mehr so gut gedeckt hat. Natürlich bin ich zufrieden mit den zwei Punkten, aber wir müssen im nächsten Spiel gegen Deutschland besser spielen.“

Deutschland mit souveränem Sieg über Weißrussland

Deutschland wart die Chance auf den Einzug ins Halbfinale bei der EURO. Im abschließenden Spiel des Tages zeigte der Europameister von 2016 eine überzeugende Leistung und besiegte Weißrussland klar mit 31:23. Nach 15 Minuten lag Deutschland bereits mit 11:4 in Front und sorgte bereits sehr früh im ersten Hauptrundenspiel für die Vorentscheidung. 

Auch eine zwischenzeitliche Auszeit der Weißrussen stoppte den Tordrang der Deutschen nicht. Bis zur Pause verteidigte das Team von Christian Prokop den Vorsprung, Weißrussland erlaubte sich zu viele Fehlversuche und scheiterte zudem zu oft an einem gut aufgelegten Andreas Wolff im deutschen Tor. 

Mit viel Tempo ging Deutschland zu Werke, nutze die Fehler Weißrusslands gnadenlos aus und zeigte insgesamt einen komplett anderen Auftritt als noch zuvor in den Spielen gegen Spanien und Lettland. Nach dem 2:2 in der Anfangsphase setzte sich Deutschland nach einem 9:2-Lauf deutlich nach vorne und verteidigte diesen Vorsprung bis zum Ende der Partie. Zur Halbzeit gelang mit einem Buzzer Beater von Andrei Yurynok das 11:18 für Weißrussland, aber auch nach Pause hielt Deutschland den Abstand.

Zwar schrumpfte der Abstand beispielsweise in der 45. Minute auf 20:25, aber ein Tor durch Philipp Weber und der nächste Gegenstoßtreffer nach einem Steal von Timo Kastening, der am Ende zum 'Player of the Match' gewählt wurde, brachte Deutschland wieder auf den Abstand aus der Anfangsphase nach vorne. In der Schlussphase ließen die die Jungs aus Österreichs Nachbarland nichts mehr anbrennen und konnten den Abstand dann schlussendlich noch einmal erhöhen. Beim 30:21 waren es neun Tore Unterschied, nach 60 Minuten beendete Deutschland die Partie mit einem souveränen und nie gefährdeten Sieg gegen Weißrussland. 

Am Samstag kommt es zum Match gegen Kroatien, bevor dann am Montag zum Aufeinandertreffen von Österreich und Deutschland kommt. 

Christian Prokop, Trainer Deutschland: „Wir hatten großen Respekt vor Weißrussland, sie spielen schnellen Handball, aber heute haben wir einen wirklich guten Job gemacht. Wir waren aggressiv und beweglich in der Deckung, wir hatten eine starkes Tempospiel und viel Disziplin im Angriff. In der ersten Halbzeit war es ein perfektes Spiel. Natürlich bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt heute.“

Iouri Chevtsov, Trainer Weißrussland: „Gratulation an Deutschland zum verdienten Sieg. Wir haben zu viele technische Fehler in der ersten Halbzeit gemacht, das Endergebnis wurde somit schon praktisch in der ersten 30 Minuten hergestellt. Wir haben verschiedene Abwehrformationen probiert, aber nur sehr wenig hat geklappt. Hinzu kamen Probleme in der Offensive. Deutschland hat sehr gut gespielt.“

16/01/20 23:14 zurück