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EURO-Quali: Ohne Druck befreit aufspielen

Dänemark-Legionärin Sonja Frey spricht von einem Können, nicht Müssen, für die Spiele gegen Dänemark und Rumänien - Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart

Österreichs Handball Frauen Nationalteam startet am Donnerstag auswärts gegen Dänemark in die Qualifikation zur Women´s EHF EURO 2022, 20:00 Uhr live auf ORF Sport+. Am Sonntag, 18:10 Uhr live auf ORF Sport+ und LAOLA1, geht es zuhause gegen Rumänien – zwei Nationen, die stets um die Medaillen mitspielen. Österreich geht als klarer Underdog in diese Partien, kann dadurch befreit aufspielen und hofft speziell zuhause einmal mehr einer großen Nation ein Bein stellen zu können.

„Die Schwächen suche ich seit Wochen. Dänemark hat eine unfassbare Breite in seinem Kader, eine enorme Qualität. Allein vom Körperlichen, von der Schnelligkeit, in ihrem Umschaltspiel – dieser Gegner scheint auf den ersten Blick unerreichbar“, gibt Teamchef Herbert Müller einen Einblick auf jenen Gegner, der mit Platz 4 bei der Heim-EURO 2020 klar enttäuscht war, eigentlich den Titel wollte.

Die Rollen sind klar verteilt, auch Dänemark-Legionärin Sonja Frey erklärt unmissverständlich: „Sie gehen von einem Sieg aus. Dänemark hat jegliche Art Spielertyp im Kader und sie sind total gierig auf Tore und aufs Gewinnen. Aufgrund der Breite und Dichte, kann sich keine Spielerin erlauben einen Gang zurück zu schalten, denn dahinter wartet schon die nächste auf ihre Chance.“

200. Länderspiel für Petra Blazek

Mit dem 200. Länderspiel ihrer Karriere feiert Torfrau und Kapitänin Petra Blazek gegen Dänemark ein besonderes Jubiläum. Trotz der jüngst geschafften WM-Quali, weiß sie: „dass wir lernen müssen, mehr Konstanz in unser Spiel zu bringen. Es ist wichtig, dass wir uns da weiterentwickeln um erfolgreich zu sein.“

Bereits zum 31. Mal steht man sich kommenden Donnerstag gegenüber. Sechs Siege feierte man bislang über den dreifachen Europameister, zweimal gab es ein Unentschieden, die restlichen 22 Partien gingen an die Skandinavierinnen.

Um sich auf dieses Spiel optimal vorzubereiten, wurde das Nationalteam direkt in Dänemark zusammengezogen, womit man die Reisestrapazen bereits hinter sich hat. Am Freitag nach dem Spiel übersiedelt man nach Wien.

Rumänien ein Bein stellen

Auch die Rollenverteilung für das erste Heimspiel in der EURO-Quali gegen Rumänien ist klar: Der WM Dritte von 2015 ist trotz des Fehlens der vierfachen Welthandballerin Cristina Neagu haushoher Favorit.

„Neagu wird Rumänien sicher fehlen. Sie ist eine Nationalheldin, eines der großen Idole. Doch dahinter drängen viele junge Spielerinnen nach, die ihre Chance wittern. Ich denke, die Aufgabe in Dänemark ist schwerer, da wir zuhause, mit den Fans im Rücken, schon bewiesen haben, dass wir den großen Nationen ein Bein stellen können“, erinnert Herbert Müller an den Sieg über den damals amtierenden Olympiasieger Russland in der Quali zur EURO 2018.

Spielort damals wie am Sonntag: die Südstadt. „Für so eine Sensation muss aber viel zusammenkommen. Wir müssen uns in jedem Fall als Einheit präsentieren“, weiß der Teamchef, dass für einen Sieg einmal mehr alles perfekt laufen muss.

Rumänien befindet sich jedenfalls mitten in einem Umbruch, wie Petra Blazek betont: „Aber wie schon erwähnt, sehen darin viele junge Spielerinnen ihre Chance. Die wollen in die Fußstapfen einer Cristina Neagu und anderer treten. Die wollen sich natürlich auch für die WM in Spanien empfehlen, werden mit Sicherheit alles geben. Ich erwarte eine starke Mannschaft.“

Woche der Entscheidung

Lediglich die Top 2 aller sechs Quali-Gruppen qualifizieren sich für die Endrunde. Gesetzt sind die drei Ausrichter Slowenien, Nordmazedonien und Montenegro, sowie Titelverteidiger Niederlande. Petra Blazek: „Es ist ein bisschen eine Entscheidungswoche. Wir werden uns nicht unter Druck setzen, aber zu punkten ist ganz wichtig. Wir sind in beiden Partien Außenseiter, können daher befreit aufspielen.“

Anfang März trifft man zweimal auf Färöer, im April folgen schließlich die Rückspiele gegen Dänemark und Rumänien. 

Kader Nationalteam Frauen für EURO-Quali

Nr. Familienname Vorname Verein Geb. Datum Pos. LSP Tore
16 BLAZEK Petra Thüringer HC / GER 15.06.87 GK 199 1
6 DEDIC Mirela Hypo Niederösterreich 15.12.91 LW 64 103
18 DRAMAC Kristina WAT Atzgersdorf 09.01.02 RB 2 0
5 FREY Sonja Herning-Ikast Handbold / DEN 22.04.93 CB 92 447
57 HUBER Josefine Thüringer HC / GER 19.02.96 PV 45 115
1 IVANCOK Lena RK Lokomotiva Zagreb / CRO 29.03.01 GK 6 0
29 IVANCOK Ines HSG Bensheim/Auerbach / GER 14.04.98 LB 35 72
22 KAISER Stefanie Hypo Niederösterreich 31.10.92 PV 77 101
9 KOVACS Patricia Mosonmagyaróvári KC / HUN 26.05.96 CB 49 159
77 MAGG Vanessa BT Füchse Powersports 08.06.97 LB 6 0
48 NEIDHART Nina Hypo Niederösterreich 16.06.01 LW 18 39
3 PANDZA Katarina TuS Metzingen / GER 17.04.02 LB 8 15
7 SCHINDLER Johanna Hypo Niederösterreich 08.06.94 LB 49 28
11 TOMASINI Fabienne LC Brühl / SUI 14.06.97 RW 19 11
25 VUCKOVIC Anja MAG Fivers 01.06.02 RB 0 0
15 WESS Claudia Hypo Niederösterreich 15.06.95 RW 51 46

15th Women´s EHF EURO 2022 - Qualifikation

Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6
Russland Dänemark Niederlande Frankreich Spanien Schweden
Polen Rumänien Deutschland Kroatien Ungarn Serbien
Schweiz Österreich Weißrussland Tschechien Slowakei Island
Litauen Färöer Griechenland Ukraine Portugal Türkei

Dänemark vs. Österreich
Do., 7. Oktober 2021, 20:00 Uhr, Horsens (DEN)
Live auf ORF Sport+

Österreich vs. Rumänien
So., 10. Oktober 2021, 18:10 Uhr, Südstadt
Live auf ORF Sport+ und LAOLA1

05/10/21 16:09 zurück