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Ines Ivancok: Hatte mich schon sehr aufs Nationalteam gefreut

FOTO © ÖHB/Agentur DIENER

Die deutsche Handball Bundesliga der Frauen war eine der ersten die sich aufgrund er Coronakrise dazu entschied, die Saison abzubrechen. Im Interview erzählt Ines Ivancok wie sie diesen Moment erlebt hat, wie sie sich seither fit hält, die Familie vermisst und sich damals schon aufs Nationalteam und die EURO-Qualispiele gefreut hatte.

Die HBF traf seine Entscheidung relativ rasch und brach die Saison ab. Wie hast du diese ersten Wochen während der Coronakrise erlebt?

Ines Ivancok: „Vor dem Saisonabbruch haben wir uns im Training noch über das nächste Spiel unterhalten und darüber gesprochen, dass dieses wohl ohne Zuseher stattfinden wird. Dann kam die Meldung, dass die Saison abgebrochen wird. Es war wie im Film. Auf einmal war die Saison vorbei. Auch Wochen danach konnte ich das noch nicht ganz realisieren. Dadurch konnte meine erste Saison bei der HSG Bensheim/Auerbach nicht beenden. Das ist Schade.“

Wie ist man im Verein mit dieser Situation umgegangen? Habt ihr sofort Trainingspläne für zuhause erhalten?

Ines Ivancok: „Zunächst hatten wir ein paar Tage frei, da eigentlich Nationalteamwoche gewesen wäre. Vom Verein haben wir dann aber sofort Trainingspläne erhalten – Ausdauer, Kraft, Stabilität, etc.“

Fällt dir das Training zuhause leicht?

Ins Ivancok: „Ich trainiere natürlich viel lieber mit mehr Mannschaft. Man pusht und motiviert sich gegenseitig. Insofern fällt mir das Training alleine ein wenig schwer. Zum Glück unterstützt mich hier aber mein Freund, der mit mir gemeinsam die Übungen macht. Zu zweit ist es einfacher als alleine.“

Ist diese ungewollte Pause auch eine Chance sich körperlich in absolute Topform zu bringen?

Ines Ivancok: „Auf jeden Fall und genau daran arbeiten wir. Ich habe natürlich auch mit meinen Teamkolleginnen Kontakt und speziell jene die verletzt waren, können diese Zeit ideal nutzen um die Verletzung auszukurieren, für Reha-Maßnahmen, etc. Insgesamt war es bis zum Saisonabbruch eine intensive und anstrengende Saison, da ist diese Pause für uns alle eine gute Chance zu regenerieren.“

Im März und Ende Mai wären die letzten Runden in der Qualifikation zur EURO 2020 angestanden. Wie sehr geht dir das Nationalteam ab?

Ines Ivancok: „Ich persönlich habe mich schon sehr auf die Nationalteamwoche gefreut, auf die Spielerinnen und die Spiele. Gegen Griechenland wollten wir uns unbedingt beweisen und aufzeigen. Die Spiele gegen Spanien und die Niederlande hätten uns enorm weitergebracht auf unserem Weg zur Heim-EURO. Besonders schade ist die Ungewissheit, wann es auch auf Nationalteamebene weitergeht.“

Bist du die ganze Zeit über in Deutschland geblieben, oder bist nach Wien zu deiner Familie zurückgekehrt?

Ines Ivancok: „Ich bin die ganze Zeit hier in Deutschland geblieben, gehe auch arbeiten und lerne für mein Studium. Meine Familie konnte ich leider nun schon länger nicht mehr sehen, vermisse auch bereits sehr. Hoffentlich kommen bald einige Lockerungen und sie können mich besuchen kommen.“

Habt ihr bereits Informationen wie es in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht?

Ines Ivancok: „Einige Vereine trainieren bereits wieder unter Einhaltung der Vorgaben, des Mindestabstands und ohne Körperkontakt. Bei uns im Verein wartet man noch ein wenig zu. Wir haben auch für die kommenden Wochen Trainingspläne erhalten und werden womöglich erst nach der Sommerpause wieder gemeinsam trainieren. Ich hoffe, dass bis dahin die Lockerungen ein richtiges Handballtraining zulassen und wir die neue Saison wie geplant beginnen können.“

12/05/20 15:38 zurück