Sportdirektor Patrick Fölser: Krise auch eine große Chance
Wie trainieren die Spielerinnen und Spieler aktuell? Wo unterstützt hier der ÖHB?
Patrick Fölser: „Vorweg muss man sagen, dass diese Situation für uns alle, speziell die Vereine und Spieler/innen, vor besondere Herausforderungen stellt. Viele Vereine sind hier sehr kreativ und halten mittels diverser Videokonferenz-Plattformen Trainings ab und statten die Spieler/innen zusätzlich mit Trainingsplänen aus. Speziell für den Frauen-Bereich (WHA und BLF) haben unsere Nachwuchs-Teamtrainerinnen Monika Stefanoska und Simona Spiridon gemeinsam mit dem Sportwissenschaftler Dominik Talir (Leistungssport Austria) ein Programm erstellt, um die Vereine bestmöglich im Bereich Athletik, Verletzungsprofilaxe, Stabilität und Kraft zu unterstützen. Dies stellt auch bereits eine erste Maßnahme in Hinblick auf die Damen Heim EURO 2024 dar.“
Gibt es schon konkrete Ansätze, wie und wann wieder „normal“ trainiert werden kann?
Patrick Fölser: „Wir befinden uns im stetigen Austausch, mit dem Ministerium und den anderen Ballspielverbänden, um gemeinsame Richtlinien zu erarbeiten, wie wir schrittweise wieder das Training und den Meisterschaftsbetrieb aufnehmen können. Dieser Prozess wird in Stufen erfolgen und sich natürlich an der Entwicklung der Gesamtsituation orientieren. Die seit 1. Mai geltenden Richtlinien der Bundesregierung welche trainieren im Freien ohne Körperkontakt, unter Einhaltung des vorgegebenen Mindestabstand und anderer Kriterien erlauben, macht es nun auch möglich in Kleingruppen zu trainieren. Dies ist ein erster kleiner Schritt auf dem Weg Richtung Rückkehr zur vollständigen Ausübung unseres Sports.“
Siehst du in dieser Krise auch eine Chance für die Spieler/innen?
Patrick Fölser: „Es ist eine ungewohnte Situation, da niemand Erfahrungswerte mit so einer Pandemie hat. Klar ist, dass die Gesundheit aller im Vordergrund stehen muss. Diese spielfreie Zeit ist auch eine große Chance für jeden Sportler viel in seinen Körper zu investieren, Verletzungsprophylaxe zu betreiben, Verletzungen auszukurieren und sich insgesamt in körperliche Topform zu bringen, um beim Neustart des Handballtrainings bestmöglich vorbereitet zu sein. Für solche ´Investitionen´ in den eigenen Körper steht während einer regulären Handballsaison nur begrenzte Zeit zur Verfügung. Viele Teamspieler/innen nutzen hierzu z.B. auch die Pulsuhren unseres Partners Polar, um Aufzeichnungen zu tätigen, den Puls bei Aktivitäten zu beobachten und die Fortschritte zu dokumentieren. Solch eine neue lange Trainingsphase erfordert natürlich auch eine Menge Selbstdisziplin, die vorgegebenen Pläne der Trainer, auch im Home Office selbständig umzusetzen und an sich zu arbeiten.“