26:28 - Hauchdünne Niederlage im zweiten Test gegen Spanien
"Der Sieg wäre verdient gewesen", ließ Teamchef Herbert Müller keinen Zweifel an der überragenden Leistung seiner Mannschaft aufkommen. Zu Beginn des Spiels lief der Motor noch nicht auf Betriebstemperatur, war man auf der Suche nach der richtigen Formation. Nach zehn Minuten sah man sich bereits mit 3:8 im Rückstand. Spanien legte weiter nach, erhöhte auf 11:4. Doch langsam fand man jene Mittel um den klaren Favoriten in den Griff zu bekommen. Bis zum Pausenpfiff verkürzte man auf 11:16, nach Seitenwechsel zündete man ein wahres Feuerwerk.
"Wir haben in der ersten Halbzeit lange gebraucht um die richtige Formation zu finden. Als wir sie hatten, haben wir die Spanierinnen gut gedeckt, haben das Spiel im Angriff breit gemacht", Herbert Müller.
Und das alles mit großem Erfolg. Tor um Tor kämpften sich Sonja Frey & Co. zurück. Der Frankreich-Legionärin war es auch schließlich vorbehalten den Treffer zum 18:18-Ausgleich in der 38. Minute zu erzielen. Petra Blazek stellte zudem ihre bestechende Form im Tor unter Beweis, Mirela Dedic sorgte schließlich in der 40. Spielminute für die erstmalige Führung der Österreicherinnen - 19:18.
Immer wieder legte man in der Folge vor, geriet dann in der 50. Minute nochmals mit zwei Toren in Rückstand - 22:24. Wie bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit ließ man nicht locker, machte hinten die Räume eng, zwang den Vize-Europameister von 2014 zu Fehlern. In der 53. Minute war das Ergebnis neuerlich gedreht, Österreich führte wieder mit 25:24. Doch ausgerechnet in den Schlusssekunden blieb die großartige Leistung der Österreicherinnen unbelohnt. Die Stange und ein vergebener 7-Meter retteten Spanien vor einer Niederlage. Bei 26:27 riskierte man nochmals alles mittels Manndeckung und musste sich schließlich hauchdünn mit 26:28 geschlagen geben.
Teamchef Herbert Müller: "Wir haben eine alles überragende zweite Halbzeit gespielt. Das Spiel war gedreht. Wir haben bis zum Schluss nicht locker gelassen, hatten bei 26:26 Pech mit dem Wurf gegen den Pfosten und dem vergebenen 7-Meter bei 26:27. Ich bin sehr stolz, dass das Team so an sich geglaubt hat. Aber wir müssen noch lernen den allerletzten Schritt durch die Tür zu machen. Wir können aus dieser Woche und den beiden Spielen viel Positives mitnehmen: Kristina Logvin und Johanna Schindler haben die nächsten Schritte in der deutschen Bundesliga gemacht, Spielerinnen wie Sonja Frey konnten entlastet werden, zudem bin ich froh, dass Steffi Kaiser wieder zurück ist. Sie und Josefine Huber haben hervorragend im Innenblock gespielt. Kristina Logvin setzte viele Impulse. Die Steigerung von gestern auf heute war toll. Wir waren gleichwertig, in der zweiten Halbzeit sogar überlegen. Man hat aber auch gesehen, dass uns in entscheidenden Momenten Spielerinnen wie eine Beate Scheffknecht fehlen und unsere Breite im Kader, im Vergleich zu Topteams wie Spanien, geringer ist."
Freundschaftsspiele
Spanien vs. Österreich 28:26 (16:11)
Sa., 29. September 2018, 17:00 Uhr, Madrid
Werferinnen Österreich: Patricia Kovacs (6), Sonja Frey (4), Mirela Dedic (4), Kristina Logvin (3), Ines Ivancok (2), Nina Neidhart (2), Johanna Schindler (2), Josefine Huber (2), Claudia Wess (1)
Spanien vs. Österreich 32:22 (14:11)
Fr., 28. September 2018, 16:45 Uhr, Madrid
Werferinnen Österreich: Sonja Frey (5), Kristina Logvin (3), Patricia Kovacs (3), Ines Ivancok (3), Claudia Wess (3), Mirela Dedic (2), Nina Neidhart (2), Johanna Schindler (1)
Link zum Spiel auf YouTube