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50 Days to go: Ines und Lena Ivancok im Portrait – zwei Wege, zwei Erfolgsstorys

Ines Ivancok-Soltic und ihre jüngere Schwester Lena Ivancok - Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart

Drei Jahre liegen die Schwestern vom Alter her auseinander, fünf Jahre in Bezug auf ihr jeweiliges Debüt im Nationalteam. Die eine, Ines, sorgt aus dem Rückraum für Gefahr und Tore, die andere, Lena, verhindert Tore. Karrieremäßig zog es Ines zunächst nach Deutschland und dann weiter nach Ungarn, Lena startete in Kroatien ihre ersten Auslandsjahre und ist heute in Deutschland engagiert. Und beide zählen zu den großen Hoffnungen für die Heim-EURO und die Zukunft. Zwei Wege, zwei Erfolgsstorys.

Was beide neben einer innigen Beziehung und dem Namen eint, ist, wie sie zum Handball gekommen sind – durch ihre große Schwester Karla. „Ich bin mit ihr zu jedem Training mitgegangen, habe neben dem Spielfeld immer einen Ball in der Hand gehabt und damit alleine gespielt, da ich noch zu klein und zu jung war“, erinnert sich Ines Ivancok-Soltic, seit wenigen Monaten verheiratet, zurück. Mit sechs ging es dann endlich los und ab diesem Zeitpunkt sah Lena ihren älteren Schwestern genau auf die Hände. Auch für sie war die Entscheidung, Handballspielen zu wollen, schnell gefallen.

Gestartet hat die Karriere für beide bei den MGA Fivers. Unvergessen der 26. März 2017 als alle drei Schwestern im Grunddurchgang der WHA MEISTERLIGA gegen HIB Handball Graz zum ersten Mal gemeinsam am Spielbericht auftauchten. „Das war ein besonderes Jahr, da ich ein letztes Mal mit meinen Schwestern zusammenspielen konnte“, blickt Lena Ivancok beinahe nostalgisch an diese Saison zurück, in der die MGA Fivers sensationell Cupsieger wurden und HYPO NÖ erstmals in der Geschichte vom Thron stießen.  „Das war damals schon ein kleines Highlight meiner Karriere“, so die ältere Schwester Ines stolz.

Ihr großes Talent machte so einige Spitzenklubs auf sie aufmerksam. Im Sommer 2017, mit 19 Jahren, wechselte Ines Ivancok-Soltic schließlich nach Deutschland zur SG BBM Bietigheim: „Ich hatte dort zwei schöne sowie sehr harte Jahre. Im ersten Jahr durfte ich mir sogar meinen Traum erfüllen und habe in der Champions League gespielt. Wir haben den Supercup gewonnen und wurden deutscher Meister.“

Im zweiten Jahr wurde sie schließlich immer öfter auf die Bank beordert, erhielt wenig Spielanteile. „Das ist für keine Spielerin eine einfache Situation. Aber ich weiß, dass ich trotzdem sehr viel aus diesen zwei Jahren mitnehmen und lernen konnte. Ich habe mit unglaublichen Handballerinnen zusammenspielen und trainieren dürfen.“

Für die ehrgeizige, gebürtige Wienerin war es an der Zeit den nächsten Schritt zu machen. Im Sommer 2019 wechselte sie innerhalb der deutschen Bundesliga zur HSG Bensheim/Auerbach, wo sie sich zu einer wahren Führungsspielerin entwickeln konnte. Und dann kam die COVID19-Pandemie. „Eine der schwierigsten Zeiten für mich“, blickt Ines Ivancok-Soltic zurück. „Wir durften nicht mehr trainieren und spielen. Die Liga wurde abgebrochen und wir mussten uns zu Hause fit halten und wussten auch nicht so genau, wann es denn wieder los geht. Ich konnte auch nicht zu meiner Familie. Ich war aber sehr froh, dass ich meinen Mann bei mir hatte und wir uns gegenseitig geholfen haben diese schwierige Zeit so gut es geht zu meistern. Er war mir dabei eine sehr große Stütze und Motivation.“

Nach insgesamt drei Jahren bei der HSG Bensheim/Auerbach folgte 2022 der Wechsel zu ihrem jetzigen Verein Mosonmagyarovari nach Ungarn. Neues Land, neue Sprache, neue Kultur, doch die 26-Jährige fand sich schnell ein und beendete die letzte Saison auf Rang 3, das ihr das Fixticket für die Gruppenphase der EHF European League, der zweithöchsten Europacup-Kategorie, bescherte.

Ein kleiner Zeitsprung zurück: 2020, direkt nach der Matura, wagte auch Lena Ivancok den Sprung ins Ausland, heuerte bei Lokomotiva Zagreb in Kroatien an: „Zagreb war ein guter Schritt in meiner Entwicklung. Wir wurden in meinen drei Jahren dort zweimal Meister, einmal Cupsieger, ich konnte European League und auch Champions League spielen. Speziell durch die Champions League konnte ich mich weiterentwickeln und beweisen und habe es auch ins Nationalteam geschafft.“

Und zwar exakt am 2. Oktober 2020 im freundschaftlichen Länderspiel gegen die Slowakei – Auftaktgegner Österreichs am 28. November 2024 bei der Women´s EHF EURO in Innsbruck.

Beinahe auf den Tag genau fünf Jahre zuvor, am 7. Oktober 2015, lief Ines Ivancok-Soltic im EURO-Qualispiele gegen Spanien erstmals für Österreich auf. Ihre ersten beiden Teamtreffer erzielte sie am 28. Mai 2016 im Freundschaftsspiel gegen Argentinien, das man 22:18 für sich entschied.

„Für Österreich zu spielen ist eine riesengroße Ehre“

Insgesamt 139 Länderspiele (72 Ines, 47 Lena) haben die beiden Schwestern zusammen absolviert und das stets mit großer Freude und Demut, wie sie unisono erklären: „Für das Nationalteam zu spielen war und ist eine riesengroße Ehre. Wir hatten viele Ups and Downs, haben aber immer zusammengehalten. Das zeigt, was für eine wahnsinns Mannschaft wir sind.“

Und diese ist in den vergangenen Monaten nochmals enger zusammengerückt. Seit dem Frühjahr arbeitet man intensiv am großen Ziel, dem Erreichen der Hauptrunde bei der Heim-EURO. Über den Sommer arbeiteten sämtliche Spielerinnen ihre individuellen Trainingspläne ab. Gegen Nordmazedonien Ende September feierte man schließlich die ersten beiden Siege in der Ära von Teamchefin Monique Tijsterman, die das Nationalteam im Februar übernahm.

In Innsbruck will man in der Vorrunde der Heim-EURO gegen die Slowakei, Norwegen und Slowenien begeistern. Die Vorfreude ist nun, 50 Tage vor dem Auftaktspiel gegen die Slowakei, spürbar: „Wir können es kaum abwarten in einer vollen halle mit der Unterstützung der Fans zu zeigen, was wir drauf haben. Diese Heim-EURO wird ein ganz besonderes Highlight in unserer Karriere, eine richtig schöne Erfahrung, die uns lange prägen wird.“

Road to EHF EURO 2024

Österreich vs. Tschechien
Fr., 25. Oktober 2024, 18:00 Uhr, Tulln

Österreich vs. Ukraine
So., 27. Oktober 2024, 18:00 Uhr

Tickets für sämtliche Spiele sind über den ÖHB-Ticketshop erhältlich.

16th Women´s EHF EURO 2024

28. November bis 15. Dezember 2024
Ausrichter: Österreich, Schweiz, Ungarn
Titelverteidiger: Norwegen
Spielorte: Basel (SUI), Innsbruck (AUT), Debrecen (HUN), Wien (AUT)
Offizielle Websitehttps://catchthespirit2024.com
Official EURO-SongSchick Sisters & OPUS Band: Live Is Life (“Catch The Spirit-Version”)

Alle Pakete und Tagestickets für die Women's EHF EURO 2024 sind hier erhältlich:
Ö-Ticket
Wiener Stadthalle
Eventim

Der vollständige Spielplan steht hier zum Download zur Verfügung.

Übersicht Vorrundengruppen

Debrecen (HUN), Főnix Aréna
Gruppe A: Schweden, Ungarn, Nordmazedonien, Türkiye
Gruppe B: Montenegro, Rumänien, Serbien, Tschechien

Basel (SUI), St. Jakobshalle
Gruppe C: Frankreich, Spanien, Polen, Portugal
Gruppe D: Dänemark, Schweiz, Kroatien, Färöer Inseln

Innsbruck (AUT), Olympiahalle
Gruppe E: Norwegen, Österreich, Slowenien, Slowakei
Gruppe F: Niederlande, Deutschland, Island, Ukraine

Spielplan

Österreich vs. Slowakei
Do., 28. November 2024, 18:00 Uhr, Innsbruck

Norwegen vs. Österreich
Sa., 30. November 2024, 18:00 Uhr, Innsbruck

Slowenien vs. Österreich
Mo., 01. Dezember 2024, 18:00 Uhr, Innsbruck

09/10/24 15:32 zurück