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Ein Tor fehlte zur nächsten Sensation

Nikola Bilyk - Copyright: ÖHB/Pucher

Österreichs Handball Männer Nationalteam musste sich zum Abschluss des EHF EURO CUP in Stockholm Schweden mit 32:33 geschlagen geben. Über die gesamten 60 Minuten konnte man den Vize-Europameister fordern, kämpfte sich in der Schlussphase selbst nach einem Fünftorerückstand wieder zurück. Lediglich die Uhr stoppte die Aufholjagd der rot weiß roten Equipe, die damit das direkte Duell um Platz drei verlor. Den Sieg bei der Premiere dieses neuen Bewerbs sicherte sich Spanien bereits Samstagabend mit einem 31:30-Auswärtserfolg über Norwegen.

Es war das letzte Bewerbsspiel vor Beginn der Heim-EM im Jänner 2020. Im Oktober und kurz vor Beginn der EHF EURO 2020 wird man noch Freundschaftsspiele bestreiten.

Und einmal mehr zeigte die Truppe von Teamchef Aleš Pajovič Herz und Moral. Eröffnet wurde die Partie mit einem Traumtor vom Flügel von Sebastian Frimmel. Mit einem Doppelschlag holten sich die Gastgeber aber rasch die Führung und ließen die rund 6.000 Fans erstmals so richtig aufjubeln.

Zum Verstummen brachten sie dann allerdings Nikola Bilyk und Sebastian Frimmel die Österreich wieder voran brachten. Bilyk baute kurz darauf due Führung sogar auf 6:4 aus. Der Kapitän verdiente überhaupt über die gesamten 60 Minuten das Prädikat Weltklasse. Beinahe jeder Wurf des 22-Jährigen landete im Tor, er überzeugte mit Übersicht und Spielwitz.

Mitte der ersten Halbzeit holten sich die Schweden allerdings die Führung zurück und gaben diese fortan nicht mehr aus der Hand. Bis zur Pause erspielte sich der Co-Gastgeber der EHF EURO 2020 einen kleinen Polster, betrat mit einer 18:15-Führung die Kabine.

Gleich zu Beginn der zweiten 30 Minuten brachten Boris Zivkovic und Nikola Bilyk ihr Team wieder auf zwei Tore heran. Selbst als man nach 44. Minuten mit 21:26 zurück lag, kämpfte man sich umgehend wieder zurück ins Spiel. Thomas Bauer und auch Kristian Pilipovic präsentierten sich als zuverlässiger Rückhalt.

Selbst als die Schweden knapp zweieinhalb Minuten vor Spielende bei eigenem Ballbesitz mit 33:29 voran lagen, war zu spüren, dass das Spiel noch nicht gelaufen war. Fabian Posch, Robert Weber und Lukas Herburger stellten auf 32:33, doch die restliche Zeit war nicht mehr ausreichend, um noch einen Punkt aus Stockholm zu entführen.

Am Ende steht eine weitere gute Leistung der Österreicher zu Buche, die durchaus auch mit einem Unentschieden oder sogar einem Sieg in die Sommerpause hätten gehen können. Immer wieder wurde aber die Stange zum Spielverderber. Ausreden braucht es für die Niederlage aber keine, schließlich hat man den Vize-Europameister ordentlich unter Bedrängnis gebracht.

Teamchef Aleš Pajovič: „Ich war mit vielen Sachen zufrieden heute. Unser Angriff hat gut funktioniert, unsere zweite Welle war gut. In der Abwehr war das eins gegen eins aber zu wenig. Da müssen wir besser spielen. Ich habe vor dem Spiel gesagt, wir gewinnen dieses Spiel in der Abwehr. Am Ende war unsere Abwehr aber nicht stark genug, deshalb haben wir verloren. Insgesamt muss ich sagen, wir haben gegen Spanien gewonnen und auch im zweiten Spiel gut gespielt, wir haben gegen Norwegen Moral gezeigt und auch Schweden heute gefordert. Damit sind wir kein großer Außenseiter bei der Heim-EM. Nach gerade einmal drei Wochen mit dem Nationalteam bin ich mit der Entwicklung zufrieden. Jetzt heißt es weiterarbeiten, dann werden wir für die EURO bereit sein.“

EHF EURO CUP

Schweden vs. Österreich 33:32 (18:15)
So., 16. Juni 2019, Stockholm, 17:00 Uhr
Werfer Österreich: Nikola Bilyk (10), Sebastian Frimmel (4), Robert Weber (4), Fabian Posch (3), Jakob Jochmann (3), Boris Zivkovic (3), Tobias Wagner (2), Lukas Herburger (2), Janko Bozovic (1)

16/06/19 19:21 zurück