EM-Quali: Russland mit Wut im Bauch

"Russland ist eine Macht, das haben sie in den ersten Minuten demonstriert, uns an die Wand gespielt. Bei 0:5 war ich am verzweifeln. Aber dann kommt die Mannschaft ins Spiel und wir finden unsere Lücken, finden unsere Wege. Dann kommt eine Petra Blazek hinzu, die das Match ihres Lebens gemacht hat, und das bringt Sicherheit. Als wir das erste Mal in Fürhung gegangen sind, dachte ich mir, heute ist vielleicht so ein Tag, wo das Unmögliche möglich ist", schwärmte Teamchef Herbert Müller nach dem 27:25-Sensationserfolg über Russland am 30. September 2017 in der Südstadt.

Mit diesem Sieg hat man sich eine gute Ausgangsposition geschaffen um sich endlich nach 2009 wieder für ein Großereignis zu qualifizieren. Und beinahe hätte man bereits vor der letzten Runde alles unter Dach und Fach gebracht. Gegen Rumänien fehlte am Ende nur ganz wenig um eine weitere Sensation hinzulegen.

"Mit dieser Leistung schlagen wir in jeder anderen Gruppe zweimal einen der Favoriten und qualifizieren uns", sagte Tamara Bösch nach Schlusspfiff. Sie wird am Sonntag gegen Russland ihr letztes Spiel bestreiten, beendet danach endgütlig ihre Karriere und sie kündigt bereits an: "Die Russinnen werden mit Wut im Bauch gegen uns antreten."

Am Freitag stand für das Team die lange Reise nach Astrakhan an. 16 Stunden war man in Summe unterwegs, kam um 02:00 Uhr Nachts Ortszeit im Hotel an. Nach dem intensiven Spiel gegen Rumänien gilt es bis morgen rasch zu regenerieren und kleinere Blessuren auszumerzen.

Russland wird auf Revanche aus sein und steht auch ein klein wenig mit dem Rücken zur Wand. Denn Österreich würde sich mit einem Unentschieden bereits fix qualifizieren. Auch Russland wäre in diesem Fall weiter, hätte die meisten Punkte unter allen Gruppendritten. 

Apropos bester Gruppendritter. So qualifizieren sich Petra Blazek & Co. selbst bei einer Niederlage für die EM:

In Gruppe 1 müssen Norwegen und Kroatien ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Beide Teams haben zudem Heimvorteil. Norwegen empfängt die Schweiz, die man auswärts 29:12 besiegte und Kroatien muss die Ukraine schlagen um Platz zwei abzusichern. 

In Gruppe 2 ist das Spiel Montenegro vs. Italien belanglos, da Italien selbst bei einer Sensation keine Chance auf Platz drei hat. Polen muss dafür vor eigenem Publikum einen neuerlichen Sieg gegen die Slowakei davontragen um nicht Gefahr zu laufen Platz zwei noch zu verlieren. Das Hinspiel entschieden die Polinnen klar mit 29:20 für sich.

In Gruppe 3 führen Serbien und Schweden die Gruppe mit je acht Punkten an. Schweden empfängt die Färöer Inseln, Serbien Mazedonien. Beide werden auf Sieg spielen um den Gruppensieg davonzutragen um daraus einen Vorteil in der Topfeinteilung für die Gruppenauslosung der EURO 2018 zu ziehen.

Nach aktuellem Stand und von der Papierform ausgehend, stellt Gruppe 5 die größte Gefahr dar. Im Spiel Dänemark gegen Island geht es um die berühmte goldene Ananas. Dänemark ist fix Gruppenerster und Island hat keine Chance mehr auf Platz drei. Heiß wird es allerdings zwischen Tschechien und Slowenien. Die beiden Teams trennt jeweils nur ein Punkt. Es ist davon auszugehen, dass beide voll auf Sieg spielen werden um Platz zwei zu erobern. Endet die Partie jedoch Unentschieden, hat Slowenien, wie Österreich, zwei Punkte am Konto. Hier würde dann das bessere Torverhältnis darüber entscheiden, wer nach Frankreich fährt.

In Gruppe 6 trennen Spanien und Deutschland an der Tabellenspitze lediglich ein Punkt. Für beide geht es also noch um den Gruppensieg, beide genießen in der abschließenden Runde Heimvorteil. Deutschland empfängt die Türkei, Spanien Litauen. 

Auch Gruppe 7 bietet eine günstige Ausgangslage für Österreich. Ungarn und die Niederlande kämpfen ebenfalls noch um den Gruppensieg, beide spielen vor Heimpublikum und sind von der Papierform her der klare Favorit. Die Niederlande spielt gegen den Kosovo, Ungarn gegen Weißrussland und hier müssten die Weißrussinnen für die Sensation sorgen.

EM-Qualifikation 2018

Russland vs. Österreich
03. Juni 2018, 13:00 Uhr, Astrakhan (RUS)
Live auf ORF Sport+

EM-Qualifikationsgruppe 4

Kader AUT

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