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Internationale Handballwoche: Schiedsrichter mit Leidenschaft

Internationale Handballwoche: Schiedsrichter mit Leidenschaft

Österreichische Schiedsrichter-Gespanne sind international gefragt. Neben ihren Einsätzen in den heimischen Frauen- und Männer-Ligen, stehen Europacup-Spiele und EM- und WM-Einsätze auf ihrer Vita. Marlis Wenninger und Christoph Hurich geben uns einen kleinen Einblick in das Schiedsrichterwesen.

2018 leiteten Radojko Brkic/Andrei Jusufhodzic den Champions League-Kracher Paris Saint Germain vs. SG Flensburg-Handewitt, im gleichen Jahr pfiffen Ana Vranes/Marlis Wenninger das Spiel um Platz 3 bei der Women´s EHF EURO 2018 zwischen Rumänien und den Niederlanden, 2019 durften Denis Bolic/Christoph Hurich im EHF Cup Finale der Frauen zwischen Team Esbjerg und Siofok KC Hungary ran – und das sind nur ein paar der internationalen Highlights, in denen österreichische Schiedsrichter-Gespanne das Spiel leiteten.

Doch was macht diesen Beruf so reizvoll? Christoph Hurich: „Ich denke, man lernt sehr viel für seine Persönlichkeit. Mir haben meine Erfahrungen als Schiedsrichter beruflich enorm geholfen, speziell wenn es um das Thema Teambuilding geht oder auch darum, wie man mit Konfliktsituationen umgeht. Und man lernt, dass man es mit seinen Entscheidungen nicht allen recht machen kann.“ 

"Schwierige Frage", konstatiert Marlis Wenninger und fragt ihrerseits: "Wie hart ist der Beruf als Spieler, Trainer oder Funktionär? Ich bin jedenfalls unheimlich gerne Schiedsrichter."

Unablässig für Christoph Hurich ist eine klare Linie: „Das macht einen guten Schiedsrichter aus. Man muss sehr viele Entscheidungen fällen während der 60 Spielminuten. Da gilt es dann aber auch, dass man stets auf beiden Seiten die gleichen Entscheidungen trifft.“

Wie für die Spielerinnen und Spieler, heißt es auch für die Referees, sich fit zu halten für die neue Saison. Die EHF und IHF bieten zudem Online-Fortbildungen und -Seminare an. „Dadurch sind wir stets am Laufenden“, verrät Christoph Hurich. 

Wie wichtig all diese Seminare sind, unterstreicht Marlis Weninnger: "Wichtig ist natürlich - wie in jedem Beruf -, dass man fachlich versiert ist. In unserem Fall bedeutet dies, die Spielregeln und Durchführungsbestimmungen sehr gut zu beherrschen. Vor allem in Stressituationen ist es besonders wichtig, diese Kenntnisse parat zu haben. Die laufenden Fortbildungsmaßnahmen sind daher extrem wichtig."

Als ihre größten Highlights nennt Marlis Wenninger das Spiel um Platz 3 bei der Women´s EHF EURO 2018, sowie das Spiel um Platz 3 beim Champions League-Final 4 der Frauen in Budapest 2017: "Die Minuten vor Spielbeginn, wenn man während der Vorstellung auf dem Spielfeld steht und anschließend die Hymnen hört sind etwas ganz Besonderes."

Für Christoph Hurich stechen die heimischen Derbys Jahr für Jahr heraus. International waren es die Auftritte bei Juniorinnen- und Junioren-Großereignissen und natürlich in den Europacup-Bewerben. Doch ein Spiel überschattet alles: „Das EHF Cup Finale der Frauen zwischen Esbjerg und Siofok in Dänemark war von der Spielklasse her sicher unser großes Highlight bislang.“

Marlis Wenninger streicht nochmals die schönen Seiten ihres Berufes hervor und startet einen Aufruf: "Ich würde Jedem der im Laufe seiner Spielerkarriere merkt, dass das Können vielleicht doch nicht für eine längerfristige Handballkarriere ausreicht empfehlen, Schiedsrichter zu werden. Es macht sehr viel Spaß die Entwicklung von Spielern, oftmals auch Vereinen, mit zu verfolgen, auf dem Spielfeld zu stehen und einen Beitrag zu leisten."

Wer Interesse bekommen hat, die Schiedsrichter-Laufbahn einzuschlagen, kann sich beim jeweiligen Landesverband melden.

Alle Informationen findet ihr unter:
https://www.oehb.at/de/oehb/schiedsrichter 

15/07/20 20:48 zurück