.

Petra Blazek: Mit hohen Ambitionen zurück nach Deutschland

Petra Blazek - Copyright: ÖHB/Pucher

Nach insgesamt vier Jahren in Rumänien, in denen sie 2019 mit Ramnicu Valcea die Meisterschaft gewann und damit Ligakrösus Bucuresti entthronte, kehrt Petra Blazek zurück zu ihrer ersten Auslandsstation – dem Thüringer HC. Im Interview spricht sie über die vergangenen Wochen, ihre Ziele mit dem THC und den aktuellen Umzugsstress.

In dieser turbulenten Zeit, hattest du überhaupt bereits die Möglichkeit alles für den Umzug zu planen?

Petra Blazek: „Ich kam ein paar Tage bevor der Nationalteamlehrgang im März hätte starten sollen bereits nach Österreich. Kurz darauf folgte der Lockdown, es gingen keine Flüge mehr nach Bukarest. Diese Woche bin ich noch einmal zurück, um alles für den Umzug vorzubereiten.“

Die rumänische Liga war eine der letzten, die abgebrochen wurde. Wieso konnte man die Meisterschaft doch nicht, wie lange gehofft, beenden?

Petra Blazek: „Es stimmt, in Rumänien wollte man die Meisterschaft fertig spielen. Seit Anfang Juni ist das Training auch wieder erlaubt. Es gab unterschiedliche Konzepte, wie man die Saison zu Ende spielen kann. Ein Konzept hätte vorgesehen, die Liga in Turnierform zu beenden. Ein anderes war darauf ausgelegt, dass alle Teams am Ende gleich viele Spiele  absolviert hätten und es eine Endtabelle gegeben hätte. Auch das Cup Final 4 Ende Juni war noch eingeplant. Da man aber bis 9. Juni an die EHF übermitteln musste, welche Vereine in welchem EHF-Bewerb antreten, entschied man sich dazu, die Liga abzubrechen. Ich freue mich für meinen nun ehemaligen Verein, dass sie kommende Saison in der Europa League spielen werden.“ 

Next Stop: Thüringer HC. Wie viele Informationen hast du bereits, wie und wann es in Deutschland los gehen soll?

Petra Blazek: „Am 6. Juli sollte es mit sportmedizinischen Tests los gehen. Die ersten Wochen werden eher dem athletischen Bereich gewidmet, währenddessen soll immer mehr das Handballspiel dazukommen. Aktuell wird genau erörtert, was wie möglich ist und dementsprechend werden die Planungen adaptiert. Wir sollten in Kürze erfahren, ob es im Sommer ein Trainingslager geben wird oder nicht. Ich persönlich denke, dass Ende Juli, Anfang August Trainingsspiele wieder möglich sein werden. Vielleicht zu diesem Zeitpunkt noch ohne Zuschauer.“

Deinen neuen Trainer Herbert Müller kennst du sowohl aus deinem ersten Engagement beim THC, als auch aus dem Nationalteam. Ward ihr in den vergangenen Wochen viel im Austausch?

Petra Blazek: „Herbert kontaktiert alle Spielerinnen regelmäßig und natürlich habe auch ich schon einige Male mit ihm gesprochen. Prinzipiell haben sich alle Trainer während der Coronazeit regelmäßig bei ihren Spielerinnen informiert, wie es ihnen geht, wie sie trainieren, etc.“

Wie hast du selbst dich in den vergangenen Wochen fit gehalten?

Petra Blazek: „Zum Glück konnte ich hier in Österreich viel hinaus in die Natur, bin Laufen gegangen, konnte einige Übungen im Freien absolvieren. Ich weiß von unzähligen Spielerinnen, speziell in Spanien und Rumänien, dass sie über Wochen ihr Haus nicht verlassen durften. Für uns alle war es eine lange Pause.“

Was nimmst du Positives für dich aus dieser Zeit mit?

Petra Blazek: „Es tat gut, meinem Körper eine Pause gönnen zu können. Gott sei Dank war ich in dieser Saison verletzungsfrei, bis auf Kleinigkeiten. Und natürlich die Zeit mit der Familie. Als Profisportlerin ist man nur selten zu Hause und hat nur wenig Zeit. Aber ich glaube so geht es allen. Sportlich habe ich viel im athletischen Bereich und in der Kraftkammer gearbeitet.“

Was sind die Ziele mit dem THC für die kommende Saison?

Petra Blazek: „Es ist klar, dass wir oben mitspielen wollen. Das ist auch das erklärte Ziel. 2010/2011 wurde ich mit dem THC Meister und Cupsieger, das möchte ich natürlich wiederholen. Viel wird darauf ankommen, wie gut wir uns in der kurzen Zeit bis zum Meisterschaftsstart einspielen können. Wir haben nur sieben, acht Wochen Zeit. Das ist nach dieser langen Pause wenig. In den letzten Jahren in Rumänien und auch mit dem Nationalteam habe ich aber auch gesehen, was alles möglich ist.“

18/06/20 09:35 zurück