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So Handball wird 2021

Thomas Eichberger - Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart

Achtes Großereignis seit 2010, das vierte in Serie – die Handball WM 2021 wird in Vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Sämtliche Österreich-Spiele werden live im ORF übertragen, den Auftakt gegen die USA und das Spiel gegen Frankreich sogar auf ORF Eins! Und es wird nicht die einzige Weltmeisterschaft des Jahres bleiben. Organisatorisch und sportlich werden im kommenden Jahr zudem die nächsten Weichen Richtung Women´s EHF EURO 2024 gestellt, die Österreich gemeinsam mit Ungarn und der Schweiz ausrichtet.

Handball läutet bereits traditionell das neue Jahr ein. Sei es mit einer Europameisterschaft, wie der Heim-EURO im Jänner 2020, oder einer Weltmeisterschaft wie jener in zwei Wochen in Ägypten. Österreichs Männer Nationalteam wird Teil dieses außergewöhnlichen Wettkampfes sein. Außergewöhnlich, da sich sämtliche Teams und selbst die MedienvertreterInnen gemeinsam in einer Blase befinden werden, damit Corona bleibt, wo es ist – Draußen!

Dabei sollte die WM 2021 eigentlich aus ganz anderen Gründen Schlagzeilen fabrizieren. Es ist die erste WM mit 32 Nationen, die dritte auf dem afrikanischen Kontinent, die zweite in Ägypten und es ist sozusagen die Heim-WM von IHF Präsident Hassan Moustafa. 

Österreich trifft in der Vorrunde auf die USA, den mehrfachen Welt- und Europameister Frankreich und Vize-Weltmeister Norwegen. Um in die Hauptrunde aufzusteigen, braucht es einen Top 3 Platz – das erklärte Ziel der Mannen von Teamchef Aleš Pajovič. 

Vor der WM kommt die EURO-Quali

Bevor das Team allerdings die Mission WM Hauptrunde in Angriff nimmt, trifft man noch zweimal auf die deutsche Auswahl. Jedoch nicht in einem freundschaftlichen Kräftemessen zur Standortbestimmung vor dem Großereignis, sondern in der Qualifikation zur EHF EURO 2022. Dieser ungewöhnliche Termin für die beiden Partien am 6. und 10. Jänner kam aufgrund der Verschiebung der Olympischen Spiele in den Sommer 2021 und dem damit verbundenen Qualifikationsturnieren, wovon Deutschland eines selbst ausrichtet, zustande.

Das Bruderduell wird am 6. Jänner ab 13:35 Uhr ebenso live auf ORF Eins übertragen, wie die ersten beiden WM-Spiele Österreichs gegen die USA, 14. Jänner, 18:00 Uhr, und Frankreich, 16. Jänner, 18:00 Uhr. 

Nachwuchs-Weltmeisterschaften der Frauen – Ja oder Nein?

Die für Sommer 2020 angesetzten Weltmeisterschaften der Frauen der Jahrgänge 2000 und 2002 wurden zunächst in den Herbst verschoben und aufgrund der COVID-19 Pandemie in weiterer Folge erneut. Ob diese 2021 nachgetragen werden entscheidet die IHF in den kommenden Wochen.

Ganz nach Plan sollen in jedem Fall die Nachwuchs Europameisterschaften der Frauen ausgetragen werden. Sowohl für die U17-EURO, 5. - 15. August 2021 in Montenegro, als auch die U19-EURO, 8. - 18. Juli in Slowenien, ist man bereits qualifiziert.

2000er und 2002er Burschen: Die WM als Ziel

Jeweils 13 Plätze stehen Europa für die Nachwuchs-Weltmeisterschaften der Männer im kommenden Jahr zu. Da die für 2020 geplanten U18- und U20-EUROs der COVID-19 Pandemie zum Opfer fielen, hat die EHF ein neues Prozedere für WM-Teilnahme entworfen.

Dieses sieht vor, dass für die Teilnahme an der U19- und U21-WM die Ergebnisse der U18- und U20-EURO 2018 herangezogen werden. Die Plätze 1 – 12 sind automatisch qualifiziert, die Plätze 13 und 14 spielen in einem Qualifikationsturnier gegen die Sieger der zwei Men´s 18 EHF Championships 2018. Diese sind Österreich und Italien.

Das Turnier soll in der Nationalteamwoche zwischen 30. April und 3. Mai ausgetragen werden. Österreich trifft in der U19-Quali auf Italien, Russland und Israel. Im Kampf um das letzte Ticket für die U21-WM stehen sich Österreich, Israel, Rumänien und Italien gegenüber.

Die U19-WM wird von 2. - 15. August 2021 in Griechenland ausgetragen, die U21-WM von 23. Juni bis 4. Juli in Ungarn.

WM-Qualifikation Phase 1

Von der EHF covidbedingt von Dezember in den März 2021 verlegt, bestreitet das Frauen Nationalteam gegen den Kosovo und Italien die WM Qualifikation Phase 1 und geht als Favorit in die in Turnierform ausgetragene Quali. Platz 2 reicht, um sich ein Ticket für das WM Play-off zu sichern, wo es dann gegen eine der folgenden Nationen geht: Russland, Montenegro, Slowenien, Schweden, Tschechien, Ungarn, Serbien, Deutschland, Rumänien und Polen.

Beim ÖHB arbeitet man intensiv daran, dass sich das Team von Head Coach Herbert Müller auf dem Weg zur Heim-EURO 2024 vorab für ein Großereignis qualifiziert. Dazu gehört aber auch ein wenig Losglück, mit dem man in den vergangenen Jahren wahrlich nicht gesegnet war.

Eine wesentliche Weichenstellung in Richtung EURO 2024 wurde bereits im Sommer mit der Bestellung von Erwin Gierlinger als neuen Co-Trainer des Frauen Nationalteams gestellt. Seit vielen Jahren bereitet er an der Seite des jeweiligen Cheftrainers das Nationalteam der Männer auf diverse EM- und WM-Qualifikationen, sowie die Großveranstaltungen selbst, akribisch vor. Mit der Heim-EURO 2020 kennt er auch die Bedürfnisse und Begebenheiten der Spieler bei einem Großevent im eigenen Land bestens. Dieses Wissen fließt ab sofort auch in die Vorbereitung des Frauen Nationalteams ein. Zudem ist es eine große Besonderheit, dass eine Person als Co-Trainer sowohl des Frauen-, als auch des Männer-Nationalteams fungiert. 

FIVERS, WESTWIEN und Ferlach im Europacup

Vier Punkte aus sechs Spielen – der HC FIVERS WAT Margareten hat bereits für ordentlich Aufsehen in der Gruppenphase der neuen EHF European League gesorgt. Vier Spiele gegen Orlen Wisla Plock (POL), Tschechow Medwedi (RUS), Metalurg Skopje (MKD) und Fenix Toulouse (FRA) stehen noch zumindest auf dem Programm und die Hoffnungen auf das Achtelfinale sind nach dem Herbst gerechtfertigt.

International durften auch die SG INSIGNIS Handball WESTWIEN und der SC kelag Ferlach überwintern. Während die Kärntner kampflos im Achtelfinale des EHF European Cup stehen, nahm WESTWIEN die Hürde HC Berchem (LUX). Die Wiener treffen nun auf Ystads IF (SWE), für Ferlach geht es gegen Sabbianco Anorthosis Famagusta aus Zypern.

Des ÖHB neue Kleider

2021 erstrahlen die Nationalteams und der ÖHB in komplett neuem Look. Während das Redesign des Verbands bereits im Herbst vollzogen wurde, findet sich das neue Corporate Design mit 1. Jänner 2021 auch auf den Trikots und Merchandising-Artikeln des neuen Ausrüsters Kappa wieder. In Sachen Merchandising hat mit Ballsportdirekt einen weiteren Partner gewinnen können, der gemeinsam mit dem ÖHB in den kommenden Wochen einige Produkte launchen wird.

Mit den Entscheidungen in den heimischen Meisterschaften und bei unseren Legionärinnen und Legionären in den jeweiligen nationalen Ligen und den Europacup-Bewerben, steht ein weiteres Jahr voller Handball-Highlights bevor.

31/12/20 16:50 zurück