WIR FAHREN ZUR WM 2019
Es war einmal mehr nichts für schwache Nerven. In den ersten 30 Minuten fand man nur schwer ein Mittel gegen die Angriffe der Weißrussen. Wie schon in Minsk nahmen die Gäste Nikola Bilyk durch Manndeckung geschickt aus dem Spiel. Fehler, aber auch Pech mit einigen Stangenwürfen, trugen ihr Übriges dazu bei, dass Weißrussland in der Anfangsphase auf 3:0 davonzog und diesen Vorsprung auch bis zur Pause nicht mehr aus der Hand gab. 13:16 aus Sicht der Österreicher.
In der Kabine fand Teamchef Patrekur Jóhannesson einmal mehr die richtigen Worte. Gleich den ersten Angriff der Weißrussen stoppte Thomas Bauer mit einer Glanzparade. Romas Kirveliavicius verkürzte auf 14:16 und Martin Breg brachte den Gastgeber auf ein Tor heran, 15:16 in der 34. Minute.
Ein letztes Mal an diesem Abend verschaffte sich Weißrussland einen kleinen Polster mit dem 18:15. Von diesem Moment weg waren die Österreicher am Wort und die 4.000 Fans in der Halle pushten das Team nach vorne. Bei 17:19 verkürzte zunächst Gerald Zeiner vom 7-Meter, Pukhouski setzte den Ball neben das Tor und Alex Hermann erlöste ganz Handball-Österreich mit seinem Ausgleichstreffer zum 19:19 in der 41. Minute.
Immer mehr bissen sich die Weißrussen die Zähne an der Deckung der Österreicher und an Thomas Bauer aus. So war es Sebastian Frimmel der gleich nach dem Ausgleich für die erstmalige Führung sorgte und auf 20:19 stellte. Nikola Bilyk & Co. waren nun so richtig im Spiel, verschafften sich mit Fortdauer der Partie einen immer größeren Polster. In der 52. Spielminute traf Gerald Zeiner zur erstmaligen Vier-Tore Führung, stellte auf 25:21.
Direkt im Anschluss sorgte Bilyk einmal mehr für Aufsehen durch seinen Hüftwurftreffer zum 26:22. In dieser Tonart ging es auch in den Schlussminuten weiter. Nach 56 Spielminuten stand es bereits 30:24, die Vorentscheidung war gefallen. Österreich gewinnt das WM-Playoff, revanchiert sich damit erfolgreich für die EM-Niederlage und fährt nach Deutschland und Dänemark zur Weltmeisterschaft 2019!
Alexander Hermann: "Wir waren sauer nach dem 28:28, waren extra motiviert für das Heimspiel, aber wir haben lange gebraucht um das zu spielen was wir in Minsk gezeigt haben. Dann war unser Kollektiv stärker als ihres. Im Nachhinein war dieses 28:28 vielleicht gut für uns. Wir haben uns auf nichts ausgeruht, waren richtig sauer."
Patrekur Jóhannesson, Teamchef Österreich: "Ich freue mich riesig für die Spieler. Ich hatte vom ersten tag des Trainingslehrgangs weg ein gutes Gefühl. Die Stimmung in der Mannschaft war hervorragend, wir haben sehr professionell gearbeitet. Heute waren wir in der ersten Halbzeit nicht gut genug, die Abwehr war nicht kompakt. In der Kabine habe ich den Jungs gesagt, dass sie befreit spielen sollen. In der zweiten Halbzeit waren wir dann auch deutlich besser. Die Abwehr stand gut und auch die Torhüterleistung war besser als in den ersten 30 Minuten. Ich bin einfach überglücklich."
WM-Playoff Männer
Österreich vs. Weißrussland 31:26 (13:16)
Mittwoch, 13. Juni 2018, 20:15 Uhr, ERSTE BANK Arena Wien
Match Report
Werfer Österreich: Alexander Hermann (6), Gerald Zeiner (5), Nikola Bilyk (5), Sebastian Frimmel (3), Boris Zivkovic (3), Martin Breg (3), Janko Bozovic (2), Marian Klopcic (1), Wilhelm Jelinek (1), Tobias Wagner (1), Romas Kirveliavicius (1)
Weißrussland vs. Österreich 28:28 (15:15)
Sonntag, 10. Juni 2018, Minsk, 16:00 Uhr
Match Report
Werfer Österreich: Nikola Bilyk (7), Tobias Wagner (4), Marian Klopcic (3), Boris Zivkovic (3), Raul Santos (3), Alexander Hermann (2), Janko Bozovic (2), Gerald Zeiner (2), Sebastian Frimmel (1), Wilhelm Jelinek (1)