Mit der Erfahrung von 4.946 Spielminuten bei Großereignissen zur WM

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Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz wurde Österreichs Handball Männer Nationalteam von Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe offiziell zur WM 2019 in Deutschland und Dänemark verabschiedet. In den vergangenen Tagen holte sich das Nationalteam in Innsbruck den Feinschliff für die WM und gewann auch seine beiden Testspiele im Rahmen des Continental Cup gegen Bahrain und Griechenland souverän.

Im aktuellen 16-Mann Kader für die WM 2019 finden sich mit Frederic Wüstner und Boris Zivkovic lediglich zwei Spieler, die noch nie bei einem Großereignis aufliefen. Seit der EHF EURO 2010 brachte es die nun nach Herning abreisende Handball-Nationalmannschaft auf 138 Spiele oder 4.946 Spielminuten und 1 Sekunde. Zudem erzielten Nikola Bilyk & Co. 316 Tore.

Ein Spieler versäumte in den letzten neun Jahren kein Großereignis: Robert Weber, der im Test gegen Bahrain sein 700. Länderspieltor erzielte. Thomas Bauer erwartet mit seiner Frau Laura Bauer jeden Moment ihr erstes Kind. Auch er versäumte seit 2010 bislang kein Großereignis. Für die WM springt kurzfristig Nikola Marinovic ein, der selbst, bis auf die EHF EURO 2018, bei jedem Großereignis das Tor hütete. Seit der WM 2011 ist auch Janko Bozovic nicht mehr aus dem Nationalteam wegzudenken.

Bei der EHF EURO 2014 gaben Dominik Schmid, Raul Santos und Maximilian Hermann ihr Debüt auf der großen internationalen Bühne. Max Hermann wurde für seinen Zwillingsbruder Alexander Hermann nachnominiert, der sich Samstagabend im Training bei einem Zweikampf am rechten Fuß verletzte und sein erstes Großereignis seit der WM 2015 versäumen wird. Marian Klopcic, Nikola Bilyk und Romas Kirveliavicius liefen erstmals bei der WM 2015 in Katar bei einem Großereignis auf. Vor einem Jahr sammelten Sebastian Frimmel, Gerald Zeiner, Tobias Wagner, Kristian Pilipovic und Lukas Herburger erste Erfahrungen bei einem Großereignis. Sebastian Frimmel verletzte sich im Spiel gegen Griechenland an der linken Hand. Sollte er für die WM nicht rechtzeitig fit werden, wird ihn Julian Pratschner ersetzen. 

Im aktuellen 16-Mann Kader finden sich mit Frederic Wüstner und Boris Zivkovic lediglich zwei Spieler wieder, die bei der WM 2019 ihr Debüt bei einem Großereignis geben werden. Sollte Julian Pratschner für Sebastian Frimmel einspringen müssen, wäre es auch für ihn das erste Großereignis.

WM 2019 – der Modus

Österreich bestreitet seine Vorrundenspiele in Gruppe C in Herning, trifft dort am 11. Jänner auf Saudi-Arabien, am 12. Jänner auf Chile, am 14. Jänner auf Norwegen, am 15. Jänner auf Dänemark und am 17. Jänner auf Tunesien. Steht man nach Beendigung der Vorrunde in der Tabelle unter den Top Drei, geht es in der Hauptrunde gleich in Herning weiter. Dann trifft man auf die Top Drei aus Gruppe D, wo Schweden, Ungarn, Katar, Argentinien, Ägypten und Angola aufeinandertreffen.

Landet Österreich nicht unter den Top drei, geht es im Presidents Cup weiter. Beendet man die Vorrunde auf Rang vier, spielt man in Köln um die Plätze 13 bis 16, bei Rang fünf und sechs in Kopenhagen um die Plätze 17 bis 20 bzw. um die Plätze 21 bis 24.

Über das gesamte Turnier besteht für Teamchef Patrekur Jóhannesson die Möglichkeit drei Mal zu wechseln. Dabei können ausschließlich Spieler aus dem 28 Mann Kader berücksichtigt werden. Im Gegensatz zum Regulativ bei der EHF EURO, darf zu jedem Zeitpunkt, also unabhängig von der Turnierphase, gewechselt werden.

Sollte ein Spieler ausgetauscht und bei einem der nachfolgenden Partien wieder zurückgetauscht werden, so zählt dies ganz normal als zwei Wechsel.

Sämtliche Spiele des österreichischen Nationalteams bei der WM, so wie die Halbfinalpartien und das Finale, werden live auf ORF Sport+ übertragen.

Stimmen von der Pressekonferenz:

Ingrid Felipe, Landehauptmann-Stellvertreterin Tirol: „Dass das österreichische Handball Männer Nationalteam seine Vorbereitung auf die WM in Tirol absolviert ist eine wichtige Visitenkarte, weil auch in der Vorberichterstattung berichtet wird wo sich Mannschaften und Sportler vorbereiten. Jeder Besuch trägt dazu bei, dass man noch bekannter wird. Ich glaube an den Aufstieg unseres Nationalteams in die Hauptrunde. Man hat beim Continental Cup gesehen, was in der Mannschaft steckt."

Thomas Czermin, Präsident Tiroler Handballverband: „Es ist unbestritten, dass man ein landesweites Interesse am Handballsport nur durch Großevents, bzw. durch Auftritte des Nationalteams erreichen kann. Deswegen ist es unser Bestreben, mindestens einmal im Jahr die Herren-, bzw. die Damen-Nationalmannschaft, in Innsbruck zu begrüßen und auch Großevents zu organisieren. So haben wir 1998 und 2006 die Junioren-Europameisterschaft ausgetragen, 2010 war Innsbruck Schauplatz einer Vor- und einer Hauptrunde bei der Heim-EM 2010. Das alles ist möglich, weil der Tiroler Handballverband über sehr viele Leute verfügt, die bereit sind aktiv mitzuarbeiten. Das ist möglich, weil uns die Hallen zur Verfügung stehen die wir benötigen und das alles ist möglich, weil die Politik hinter unseren Bestrebungen steht und uns unterstützt."

Patrekur Jóhannesson, Teamchef: "Wenn wir gut spielen, spielen wir richtig gut. Wir müssen nur aufpassen, dass wir den Fokus auch halten. Wenn die Mannschaft da nicht 100% fokussiert ist, haben wir Probleme. Mit den beiden Testspielen war ich zufrieden, wir haben zwei Abwehrsysteme geübt und ich habe an meinem Plan festgehalten, dass sämtliche Spieler Einsatzzeiten erhalten. Wir arbeiten weiter, schauen auf uns und werden am 11. Jänner topfit antreten. Mannschaften wie Saudi-Arabien und Chile sehen Chancen gegen uns. Auch die wollen in die Hauptrunde. Sie werden uns am Anfang attackieren, werden versuchen, dass wir den Kopf verlieren, hektisch werden. Aber das ist mir egal. Wir haben einen Plan. Ich glaube an meine Mannschaft.“

Robert Weber: „Wir haben 2014 bei der EM auch schon in Dänemark in Herning gespielt. Ich bin froh, dass wir wieder dort spielen, wo auch der Gastgeber auftritt. Dadurch wird die Halle immer gut gefüllt sein und das kann Auftrieb geben, egal gegen wen man spielt. Ich denke, Saudi-Arabien, Chile und Tunesien werden unangenehme Gegner, aber das klare Ziel ist die Hauptrunde. Wir haben uns seit der EM in Kroatien weiterentwickelt. Wir waren damals noch eine relative junge, unerfahrene Mannschaft. All die 16 Männer die jetzt mit an Bord sind, haben sich in ihren Vereinen weiterentwickelt. Deshalb bin ich guter Dinge, dass wir unser Ziel erreichen.“

Nikola Bilyk, Kapitän: „Dass wir uns seit dem Umbruch 2016 aus eigener Kraft für die EHF EURO 2018 und jetzt für die WM 2019 qualifizieren konnten, zeigt in erster Linie was für ein großes Potential in dieser Mannschaft steckt, weil wir eine sehr junge Mannschaft sind und wir uns trotzdem zweimal aus eigener Kraft für ein großes Turnier qualifizieren konnten. Ich denke wir haben eine große Zukunft zusammen. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, dann werden wir zusammen noch sehr weit nach oben kommen. Natürlich freut man sich, wenn man mit zwei Erfolgen in eine WM geht. Trotzdem starten wir dort bei Null. Die Gruppe ist machbar und unser Ziel ist Dritter zu werden. Wir werden alles daran setzen unser Ziel zu erreichen. Ich bin guter Dinge.“

Patrick Fölser, Sportdirektor ÖHB: „Vor Ort wird auf jeden Fall alles gut organisiert sein. Die IHF ist da sehr bestrebt auch im Vorfeld nachzugehen, dass die Mannschaften gut versorgt sind. Ich denke, das ist auch ganz wichtig, dass sich die Mannschaft von Beginn an nur auf ihre sportliche Leistung konzentrieren muss. Wir dürfen uns da nicht von irgendwelchen Sachen ablenken lassen. Bei fünf Spielen in sieben Tagen, da gibt es eigentlich nur Handball. Deshalb ist es wichtig, dass die Mannschaft jetzt noch einmal den Kopf frei kriegt, weil ab dem 11. Jänner gibt es nur noch einen Modus und das ist der Wettkampfmodus. Favoriten in unserer Gruppe sind klar Dänemark und Norwegen. Mit Chile, Saudi-Arabien und Tunesien haben wir drei Mannschaften in unserer Gruppe wo wir unsere Chancen sehen und gewinnen wollen. Aber auch da muss man sehen, Tunesien ist Afrikameister. Wir wissen was auf uns zukommt und wir wissen, dass wir an unser Maximum gehen müssen um unsere Ziele zu erreichen. Natürlich wollen wir in die Hauptrunde.“

Bernd Rabenseifner, Generalsekretär ÖHB: „Wir erwarten bis zu 100 Fans, die das Nationalteam nach Herning begleiten werden. Sämtliche Spiele werden live auf ORF Sport+ übertragen. Ein Österreich-Haus, wie in Porec bei der EHF EURO 2018, wird es in Herning nicht geben. Stattdessen werden wir unser ´One Year To Go´- Event zur EHF EURO 2020 mit einem Public Viewing kommenden Freitag in der Prater Alm verknüpfen. Die Vorbereitungen auf unsere Heim-EM laufen bereits seit Monaten, um nicht zu sagen seit Jahren. Mit den ´One Year To Go´-Events, die wir diese Woche haben, wird die heiße Phase eingeläutet. Ein Jahr klingt oft nach einer langen Zeit, ist aber eine kurze Zeitspanne um so ein Weltereignis auf die Beine zu stellen. Wir rechnen damit, dass im Jahr 2020 erstmals die Grenze von zwei Milliarden TV-Zusehern überschritten wird. Weit über 100 Fernseh-Stationen werden in die ganze Welt hinaus von dieser EURO berichten. Durch die Erweiterung auf 24 Nationen und drei Ausrichter, bekommt die EURO nochmals eine neue Dimension, die in der Form noch nie da gewesen ist. Ganz Österreich darf sich auf ein richtiges Weltereignis freuen, das unser Land zwei Wochen lang in seinem Bann halten wird.“  

Handball Weltmeisterschaft 2019

10. - 27. Jänner 2019, Dänemark & Deutschland

Spielplan Vorrunden-Gruppe C, Herning (DEN)

Saudi-Arabien vs. Österreich
11. Jänner 2019, 18:00 Uhr

Österreich vs. Chile
12. Jänner 2019, 15:00 Uhr

Norwegen vs. Österreich
14. Jänner 2019, 17:30 Uhr

Österreich vs. Dänemark
15. Jänner 2019, 20:45 Uhr

Österreich vs. Tunesien
17. Jänner 2019, 17:30 Uhr

Qulifiziert sich Österreich für die Hauptrunde, wird man diese in Herning austragen. Belegt man nach der Vorrunde Platz vier, spielt man in Köln um Platz 13 - 16, belegt man Platz fünf oder sechs, absolviert man die jeweiligen Platzierungsspiele in Kopenhagen.

07/01/19 14:50 zurück