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Jahresrückblick Männer: Ein Team gewinnt an Reife

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2017 markiert in vielerlei Hinsicht einen weiteren Meilenstein im Männer Nationalteam. Nach den Niederlagen zu Jahresbeginn gegen Portugal, Europameister Deutschland und Tschechien, brachte man in der EM-Quali den zweifachen Weltmeister Spanien beinahe zu Fall. Im Juni folgte mit den Siegen über Finnland und Bosnien-Herzegowina die erfolgreiche Qualifikation zur EURO 2018. Das junge Team stellte damit seine Entwicklung und sein Potential eindrucksvoll unter Beweis. In seinem ersten Jahr in der deutschen Bundesliga schaffte es Nikola Bilyk gleich ins All Star Team, Maximilian und Alexander Hermann fanden eine neue Heimat und Robert Weber spielte einmal mehr bis zum Schluss um die Torjägerkrone mit. Ein weiterer Coup gelang dem Österreichischen Handballbund vor wenigen Wochen: Mattias Andersson erweitert den Betreuerstab des Nationalteams ab Sommer 2018 als Torwarttrainer.

Der Start ins Jahr 2017 verlief für unsere Männer nicht nach Wunsch. Zwei Niederlagen gegen Portugal folgte eine 16:33-Klatsche gegen Europameister Deutschland. Auch beim freundschaftlichen Dreinationenturnier in der Südstadt musste man sich Tschechien mit 26:30 geschlagen geben. Doch zumindest der 31:29-Sieg zum Abschluss über die Schweiz ließ den ersten Trainingslehrgang samt Freundschaftsspielen halbwegs versöhnlich enden.

Danach setzte das lange Warten ein, denn erst Anfang Mai trat das Nationalteam neuerlich zusammen. Diesmal hieß es sich auf Spanien vorzubereiten. Der haushohe Favorit in der EM-Qualigruppe der Österreicher sollte in Innsbruck beinahe zu Fall gebracht werden. 24:19 führte man 15 Minuten vor Spielende gegen den zweifachen Weltmeister, eine nicht ganz unstrittige Schiedsrichterentscheidung zum Schluss brachte Österreich jedoch um die Früchte seiner Arbeit und man verlor hauchdünn mit 29:30. Beim Retourspiel in Leon konnte man die Spanier erneut über weite Strecken fordern, doch diese ließen sich diesmal nicht die Schneid abkaufen und siegten klar mit 35:24. 

Nun war es Gewissheit, im Juni müssen zwei Siege über Finnland und Bosnien-Herzegowina her um die Quali für die EURO 2018 erfolgreich abzuschließen. Dafür wurde sogar Vytas Ziura nach seinem Rücktritt aus dem Nationalteam noch einmal zurückgeholt. Am 14. Juni revanchierte sich Österreich mit dem 39:36-Auswärtssieg über Finnland für die Auftaktniederlage in der EM-Quali Anfang November 2016. Die Pflicht war erfüllt, nun musste die Kür folgen und das gegen niemand geringeren als Bosnien-Herzegowina.

Dieser Showdown hatte auch alles zu bieten, was man sich von ihm erwartete. Es hatte Höhen und Tiefen, Torhüterwechsel, taktische Wechsel in der Abwehr und bot Dramatik pur. Nach einem Traumstart der Österreicher drehte Bosnien-Herzegowina das Spiel zu seinen Gunsten. 17:17 lautete der Halbzeitstand, bis Mitte der zweiten Halbzeit lief man einem Rückstand hinterher, doch dann übernahm man endgültig das Kommando. Fünf Minuten vor Ende der Partie betrug der Vorsprung der Österreicher sechs Tore und mit dem 34:32-Erfolg war es Gewissheit – wir fahren zur EURO 2018.

Keine Woche später erfolgte bereits die Gruppenauslosung für die EM. Österreich wurde in Gruppe B gelost, gemeinsam mit Weltmeister Frankreich, Vize-Weltmeister Norwegen und Weißrussland. Damals wie heute schickt Jóhannesson voraus: „In meinem Kopf und von der Einstellung her gewinnen wir jedes Spiel, egal gegen wen.“

Nur wenige Wochen danach hielt Weltklassetorhüter Mattias Andersson ein Torwartcamp mit unseren Nationalteam- und Nachwuchstorhütern in der Südstadt ab. Sofort nahm man Gespräche auf mit dem Schweden über ein dauerhaftes Engagement beim Nationalteam. Im Dezember konnte es dann auch offiziell gemacht werden – Mattias Andersson erweitert ab Sommer 2018, nach Ende seiner erfolgreichen aktiven Karriere, den Betreuerstab des ÖHB.

Zuvor noch, Ende Oktober, bestritten die Mannen von Teamchef Patrekur Jóhannesson zwei Testspiele gegen Serbien, einem möglichen Gegner in der EM-Hauptrunde. Im ersten Testspiel musste man sich noch knapp mit 32:34 geschlagen geben, nur zwei Tage später erreichte man ein 38:38 Unentschieden.

Noch ohne die Deutschland-Legionäre schwitzen die acht spusu HLA-Spieler gemeinsam mit Thomas Bauer, Janko Bozovic und Kristian Pilipovic dieser Tage für das große Ziel EM-Hauptrunde. Das neue Jahr steht vor der Tür und damit auch die EURO 2018.

Bilyk und Weber im All Star Team

Für Robert Weber stellte das All Star Game in der deutschen Bundesliga beinahe schon Routine dar. Zum siebten Mal in Folge wurde er ins All Star Team berufen. Eine Ehre die auch Nikola Bilyk zuteilwurde. Erst im Sommer 2016 wechselte er zum THW Kiel und schaffte auf Anhieb den Sprung in die Auswahl. Im Duell mit dem deutschen Nationalteam nach der WM 2017 behielten Bilyk und Weber mit 40:36 auch die Oberhand.

Doch damit nicht genug setzte Nikola Bilyk mit dem Sieg im deutschen Pokal seinem ersten Jahr beim THW Kiel die Krone auf. Robert Weber schaffte es mit dem SC Magdeburg ins EHF Cup Final4 und beendete den Bewerb auf Rang drei.

Seine größten Karriereerfolge auf Vereinsebene feierte 2017 Janko Bozovic. Im Sommer 2016 zu Sporting Lissabon gewechselt, avancierte er sofort zum Leistungsträger, verhalf dem Verein zum Sieg im EHF Challenge Cup und zum Gewinn der Meisterschaft nach 17 Jahren. In der Champions League war dafür im Herbst in der Gruppenphase Endstation.

Max und Alexander Hermann änderten im Sommer ihren Wohnsitz und verließen den Bergischen HC. Alexander Hermann spielt seither erfolgreich bei der HSG Wetzlar, Zwillingsbruder Max konnte verletzungsbedingt noch kein Spiel für den VfL Gummersbach bestreiten.

Den Sprung ins Ausland schaffte Kristian Pilipovic. Seit Sommer spielt er für RK Nexe in der SEHA Liga und schaffte auch die Quali für den EHF Cup. Torwartkollege Thomas Bauer wechselte im Sommer innerhalb der französischen Liga zu Aufsteiger Massy Essone.

An ihrem Comeback arbeiten aktuell Maximilian Hermann und Raul Santos. Während Hermann seinen linken Arm neuerlich in einer Schlinge trägt kann Santos nach seiner Meniskus-OP im Mai die Vorbereitung mit dem THW Kiel im Jänner in Angriff nehmen.

Spielplan Vorbereitung und Vorrunde EURO 2018

Freundschaftsspiele

Österreich vs. Tschechien
05.01.2018, 20:25 Uhr, Südstadt, live auf ORF Sport+

Tschechien vs. Österreich
07.01.2018, 15:00 Uhr, Brünn

EURO 2018 - Gruppe B, Porec

Österreich vs. Weißrussland
12.01.2018, 18:15 Uhr, live auf ORF Sport+

Österreich vs. Frankreich
14.01.2018, 18:15 Uhr, live auf ORF Sport+

Österreich vs. Norwegen
16.01.2018, 20:30 Uhr, live auf ORF Sport+

Tickets für Österreich vs. Tschechien

Ticketpreise:
Sitzplatz Erwachsene € 14,00 zzgl. Gebühren
Stehplatz Erwachsene € 11,00 zzgl. Gebühren
Sitzplatz Jugendliche 6 - 15 Jahre € 10,00 zzgl. Gebühren
Stehplatz Jugendliche 6 - 15 Jahre € 7,00 zzgl. Gebühren
Keine Bearbeitungs- und Hinterlegungsgebühren im ÖHB Ticketing-Webshop.

28/12/17 12:30 zurück