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Traditionsverein stellt Profibetrieb ein – Auswirkungen auf den Ligabetrieb

Das Tor bleibt leer, WESTWIEN zieht sich vorläufig aus dem Profibetrieb zurück - Copyright: Bernd Haider

Österreich verliert mit der Ankündigung der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN den Profibetrieb nach Beendigung der laufenden Saison einzustellen, einen Traditionsverein, der national und international rotweißrote Handballgeschichte schrieb. Auswirkungen für die kommende Spielzeit werden durch den ÖHB-Vorstand in den kommenden Tagen erörtert und entsprechende Beschlüsse gefasst.

Da der Verzicht eines Vereines auf Nennung in der obersten Spielklasse für die kommende Saison, obwohl er den Klassenerhalt erreicht hat und auch die laufende Saison regulär beenden wird, nicht geregelt ist, wird der ÖHB-Vorstand in den nächsten Tagen einen entsprechenden Beschluss fassen.

Seitens des ÖHB ist man bemüht, diesen Prozess zügig abzuwickeln, damit für sämtliche Stakeholder, die ZTE HANDBALL LIGEN AUSTRIA und die Vereine Planungssicherheit und Klarheit herrscht.

ÖHB Präsident Markus Plazer: „WESTWIEN ist einer der größten Traditionsvereine im Österreichischen Handball mit unvergesslichen Erfolgen in Meisterschaft, Cup und vor allem im Europacup, der den heimischen Handball mitgeprägt hat. Über Generationen hat man Spieler ausgebildet und an die Spitze herangeführt. WESTWIEN-Spieler haben immer einen wesentlichen Teil an den Kadern der Nationalteams gestellt und waren daher auch maßgeblich an den Erfolgen des Österreichischen Handball beteiligt. Es ist äußerst bedauerlich, dass der Profibetrieb in der kommenden Saison nicht aufrechterhalten werden kann. Grund zur Hoffnung gibt aber die Ankündigung, dass man den erfolgreichen Nachwuchsbetrieb fortführen wird. Damit bleibt uns eine wichtige Talenteschmiede erhalten, die vielleicht über diesen Weg bald wieder in einer der beiden höchsten Spielklassen im Männerhandball zu sehen sein wird. Im Namen von gesamt HANDBALL AUSTRIA gilt dem Einsatz und Engagement sämtlicher Beteiligter ein großer Dank.“

Die Ära WESTWIEN

Mit der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN verliert der heimische Profihandball auch ein Stück Handballgeschichte. 1946 gegründet, feierte man sowohl im Feld- als auch Hallenhandball Meistertitel, 1966 sogar beide Titel im gleichen Jahr.

Zwischen 1989 und 1994 prägte man eine grün-weiße Ära ein, in der man viermal Meister und zweimal Cupsieger wurde.

Unvergessen die Saison 1993/1994, in der man in der EHF Champions League den sensationellen vierten Platz belegte. Dabei schaltete man Pallamano Trieste (ITA), Medvescak Zagreb (CRO) aus und feierte in der Gruppenphase einen viel beachteten Sieg über den späteren Champions League-Sieger TEKA Santander (ESP).

Der österreichische Weg

Unter Manager Conny Wilczynski wurde der österreichische Weg forciert. So schafften es in den vergangenen Jahren unzählige Talente in die Kampfmannschaft der SG INSIGNIS Handball WESTWIEN und fanden darüber auch den Weg in diverse Nachwuchs-Auswahlen sowie ins A-Nationalteam.

Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit soll nach aktuellem Stand fortgeführt werden, was für den heimischen Handball von großer Bedeutung ist.

23/03/23 08:50 zurück