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23:41-Niederlage – Ungarn hat alle Trümpfe in der Hand

Sonja Frey - Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Richard Purgstaller

Im Hinspiel des WM-Playoff musste sich Österreichs Handball Frauen Nationalteam Sonntagabend im Raiffeisen Sportpark Graz Ungarn mit 23:41 (9:20) beugen. Unsere östlichen Nachbarinnen erspielten sich damit eine perfekte Ausgangsposition für das Rückspiel kommenden Mittwoch in Zalaegerszeg (HUN).

Dass man mit den Topnationen mithalten kann, stellte Österreichs Frauen Nationalteam in den vergangenen zwei Jahren eindrucksvoll unter Beweis. Auch Ungarn wollte man zuhause ein Bein stellen, doch unsere Nachbarinnen präsentierten sich im Angriff nahezu makellos und konnten sich hinten in den ersten 30 Minuten Voll und Ganz auf Torfrau Blanka Biro verlassen.

Blieb man in den ersten zehn Spielminuten an Ungarn dran, vergrößerte sich in der Folge der Abstand kontinuierlich. Teamchef Herbert Müller griff noch vor Seitenwechsel darauf zurück, die Torfrau gegen eine siebte Feldspielerin herauszunehmen. Kamen die Ungarinnen dabei in Ballbesitz, bewiesen sie auch aus der Entfernung Augenmaß und trafen ins leere Tor. Mit der 20:9-Führung zur Halbzeit machten die Gäste bereits nach den ersten 30 Spielminuten alles klar.

Ungarn schaltete auch nach Seitenwechsel keinen Gang zurück. Überwanden die Österreicherinnen eine der ungarischen Torfrauen, stellte sich auch noch ein ums andere Mal die Latte in den Weg. Der Abstand zu den Europameisterinnen von 2000 wurde größer und größer. Nach 60 Minuten zeigte die Anzeigetafel 41:23 für Ungarn an.

Damit haben die Favoritinnen für das Rückspiel alle Trümpfe in der Hand. Nur eine Sensation kann Österreich noch die Teilnahme an der WM 2019 in Japan bescheren.

Herbert Müller, Teamchef Österreich: „Ich bin enttäuscht. Wir sind eigentlich gar nicht schlecht in das Spiel hineingekommen. Ich habe auch in der Anfangsphase diese überragende Stärke der Ungarinnen nicht gespürt, sondern schon das Gefühl gehabt, wir können mithalten. Aber dann haben sich die technischen Fehler so sehr gehäuft, damit haben wir den Ungarinnen den roten Teppich ausgerollt uns zu überlaufen. Das haben sie dankend angenommen, die Zweikämpfe gewonnen und uns dann zerlegt. Das war heute weit entfernt von dem, um so eine Mannschaft schlagen zu können.“

Sonja Frey: „Wir haben in der Abwehr nicht das umsetzen können was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten gegen die Werferinnen aggressiv decken, wir wollten die Flügel nicht werfen lassen und das ist uns eigentlich so gar nicht gelungen. Vielleicht noch in den ersten zehn, 15 Minuten. Danach kam ein kleiner Einbruch im Angriff, wo wir ein, zwei Chancen liegen gelassen haben. Aber das ist normal im Handball. Ich glaube wir müssen bei uns anfangen und bei uns schauen, dass jede individuell mehr macht und versucht sich in vielen Bereichen weiterzuentwickeln.“

Playoff zur WM 2019 in Japan

Österreich vs. Ungarn 23:41 (9:20)
So., 2. Juni 2019, Raiffeisen Sportpark Graz
Werferinnen Österreich: Sonja Frey (9), Patricia Kovacs (5), Josefine Huber (3), Johanna Schindler (2), Mirela Dedic (1), Fabienne Tomasini (1), Claudia Wess (1), Ines Ivancok (1)
Werferinnen Ungarn: Gabriella Toth (9), Katrin Klujber (5), Noemi Hafra (5), Nadine Schlatzl (4), Dorottya Faluvegi (4), Kinga Klivinyi (3), Greta Marton (3), Viktoria Lukacs (3), Zsuzsanna Tomori (2), Petra Tovizi (1), Laura Szabo (1), Barbara Kopecz (1)

Ungarn vs. Österreich
Mi., 5. Juni 2019, Zalaegerszeg (HUN)

02/06/19 20:06 zurück