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AUT, SUI und HUN bewerben sich gemeinsam um W-EURO 2024

Copyright: ÖHB/Agentur DIENER/Eva Manhart

Mit einer Dreier-Bewerbung für eine Handball EURO hat der Österreichische Handballbund bereits beste Erfahrungen. Während die Men´s EHF EURO 2020 noch voll im Gange ist, kämpft man gemeinsam mit der Schweiz und Ungarn um die Ausrichtung der Women´s EHF EURO 2024. Innsbruck wäre dabei Austragungsort für zwei Vorrundengruppen, das Finale soll in einer 20.000 Zuseher fassenden Arena in Budapest ausgetragen werden, jenem Land, in dem Handball eine große Tradition hat.

Erst vergangenen Sommer war Ungarn Ausrichter der Women´s 19 EHF EURO 2019, bei der sich der ungarische Nachwuchs vor 6.000 begeisterten Fans den Titel holte. Auch das A-Nationalteam spielt stets um die Medaillen bei Großereignissen mit, schaltete im Juni 2019 im WM-Playoff auch das österreichische Team mit zwei Siegen aus. 2000 kürte man sich zum Europameister, sammelte in der jüngeren Vergangenheit Medaillen bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Olympischen Spielen.

Während aktuell das österreichische Männer Nationalteam in aller Munde ist, so waren es die Frauen, die für die größten Erfolge des ÖHB in der jüngeren Vergangenheit sorgten: Bronze bei der EURO 1996 und Bronze bei der WM 1999. Doch seit der WM 2009 in China wartet man auf eine Teilnahme an einem Großereignis. Dies ist nicht zuletzt auch dem Lospech der vergangenen Jahre geschuldet. Stets bekam man mit Nationen wie Rumänien, Russland, den Niederlanden, Spanien oder Ungarn Titelkandidaten in der EURO-Quali oder im WM-Playoff zugelost. 

Mit viel Pech verpasste man die Women´s EHF EURO 2018, als man in der Qualifikation einen Heimsieg über Olympiasieger Russland feierte, am Ende aber zuhause bleiben musste, da man trotz der Sensation aufgrund von fünf Toren nicht als bester Gruppendritter zur EM fahren konnte. Auch in der laufenden Quali zur EHF EURO 2020, bei der lediglich die Top zwei im Dezember 2020 nach Dänemark und Norwegen reisen dürfen, hat man mit den beiden WM-Finalisten von 2019, Niederlande und Spanien, zwei Riesenkaliber in der Gruppe.

Doch die starken Auftritte, speziell vor Heimpublikum, die Entwicklung von Leistungsträgerinnen wie Sonja Frey, Petra Blazek oder Josefine Huber lassen zurecht hoffen, dass man sich erfolgreich Richtung Top 12 Europas orientiert.

Erfahrene Ausrichter

Sowohl die Schweiz (2006), als auch Österreich (2010 & 2020) waren bereits Ausrichter von Handball Männer Europameisterschaften, Ungarn wäre 2024 zum bereits dritten Mal nach 2004 und 2014 Veranstalter einer Frauen-Europameisterschaft. Zudem kommen auch die Erfahrung von etlichen Jugend- und Junioren-Europameisterschaften hinzu. Ungarn wird zudem 2022 erstmals Gastgeber eine Men´s EHF EURO, gemeinsam mit der Slowakei. 

Aufstockung auf 24 Nationen

Während bei den Herren 2020 erstmals 24 Nationen bei der Endrunde um den Titel kämpfen, wird bei den Frauen die Teilnehmerzahl 2024 auf 24 erhöht. Bei der dann größten EURO aller Zeiten bei den Frauen sollen in Basel (SUI), Innsbruck, Debrecen (HUN) und Budapest (HUN) die Vorrunden ausgetragen werden und in Debrecen (HUN) und Budapest (HUN) die Hauptrunden. Das Finale soll schließlich in Budapest vor 20.000 Zusehern über die Bühne gehen. Die Arena dafür befindet sich bereits im Bau.

Die Konkurrenz

Neben der Dreier-Bewerbung Ungarn, Schweiz, Österreich sind noch eine weitere Dreier-Bewerbung von Tschechien, Slowakei, Polen und die Einzel-Bewerbung von Russland im Rennen. Die Entscheidung über die Ausrichtung fällt beim EHF Kongress am 25. Jänner 2020 in Stockholm.

Werner Kogler, Vize-Kanzler und Bundesminister für öffentlichen Dienst und Sport: „Ich habe mich sehr gefreut, meinen ersten öffentlichen Auftritt als Sportminister bei der Herren-Handball-EURO zu absolvieren. Auch mich hat das Handball-Fieber erfasst. Wir erleben aktuell geradezu einen Handball-Boom in Österreich. Das merkt man auch an der fantastischen Stimmung. Umso mehr freut es mich, dass die gesamte Bundesregierung geschlossen die Bewerbung für die Ausrichtung der Damen-Europameisterschaft 2024 unterstützt. Ich bin zuversichtlich, dass wir dann 2024 in Innsbruck wieder so eine tolle Stimmung in Österreich erleben können“

Susanne Raab, Bundesministerin im Bundeskanzleramt für Frauen und Integration: „Als Frauenministerin unterstütze ich die Bewerbung Österreichs für die Handball-EM der Frauen 2024 zu 100 Prozent. Frauen leisten in allen Bereichen Großartiges und es ist mir ein wichtiges Anliegen, diese Leistungen auch vor den Vorhang zu holen – ein Großereignis wie dieses im eigenen Land ist eine einzigartige Chance dafür.“

Gerhard Hofbauer, ÖHB Präsident: „Nach zwei erfolgreichen Männer-Europameisterschaften, ist es uns ein großes Anliegen auch dem Frauen Handball in Österreich durch eine Heim-EURO einen Impuls zu geben. Wir blicken auf viele große Erfolge zurück und wollen damit das Frauen Nationalteam auf dem Weg an die europäische Spitze unterstützen.“

Bernd Rabenseifner, ÖHB Generalsekretär: „Durch die Erweiterung auf 24 Nationen bei der EHF EURO 2024 ergibt sich auch für mittelgroße Nationen die Möglichkeit, Teil einer EURO zu werden. Die Mitteleuropaachse Schweiz, Österreich, Ungarn bietet für ganz Europa die ideale Plattform für die erste EURO mit 24 Nationen. Innsbruck hat sich über viele Jahre als Austragungsort verschiedenster Großereignisse bestens bewährt und ist auch aufgrund seiner Nähe zu Deutschland und allgemein durch seine zentrale Lage ein perfekter Spielort.“

Patrick Fölser, ÖHB Sportdirektor: „Alleine die Möglichkeit, dass wir uns um die Ausrichtung der Women´s EHF EURO 2024 bewerben konnten, ist eine großartige Sache. Ein etwaiger Zuschlag, würde dem Frauen-Nationalteam eine großartige Perspektive bieten und wäre eine riesen Geschichte, da Österreich noch nie Gastgeber einer Frauen-Europameisterschaft war.“

Herbert Müller, Teamchef Österreich: „Ich freu mich riesig über die gemeinsame Bewerbung von Österreich der Schweiz und Ungarn. Das ermöglicht uns eine große Chance im Konzert der Großen mitzumischen, wie aktuell das Männer-Nationalteam. Ein etwaiger Zuschlag ist Aufgabe und Motivation zugleich, noch härter zu arbeiten.“

Women´s EHF EURO 2024

29. November 2024 bis 15. Dezember 2024. Erstmals werden dabei 24 Nationen bei der Endrunde um den Titel kämpfen. Die Entscheidung über die Ausrichtung wird am 25. Jänner 2020 in Stockholm gefällt.

21/01/20 15:54 zurück