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Nikola Bilyk über Ziele, die Vorbereitung und Titel

Nikola Bilyk über Ziele, die Vorbereitung und Titel

Nikola Bilyk startet nach der gelungenen WM-Qualifikation und einer kurzen Auszeit in seine dritte Saison mit dem THW Kiel. Ab 14. Juli werden beim deutschen Rekordmeister wieder im Kollektiv die Ärmel hochgekrempelt, Höhepunkt der Vorbereitung sind die Testspiele-Kracher gegen Meister SG Flensburg Handewitt und Champions-League-Rekordsieger FC Barcelona. Am 18. August steht mit der Cup-Begegnung gegen Göttingen das erste Pflichtspiel der Saison 2018/19 auf dem Programm.

Nikola, du wurdest aufgrund deiner Leistungen und zwölf Tore im WM-Playoff gegen Weißrussland zum EHF-Spieler des Monats Juni gewählt, was bedeuten dir Auszeichnungen wie diese?

„Natürlich empfinde ich das als große Ehre, persönliche Anerkennung und zusätzliche Motivation, aber wichtiger als Auszeichnungen sind Siege und der Erfolg der Mannschaft.“

Du warst zuletzt mit der Familie in Kroatien auf Urlaub, bist seit einigen Tagen zurück in Kiel. Wie erholsam war die handballfreie Zeit?

„Die Auszeit war wichtig und hat definitiv gut getan. Ich sehe meine Familie und Freunde nicht so oft, umso mehr genieße ich dann die gemeinsamen Momente. Da ich organisatorisch noch einiges zu erledigen hatte, bin ich etwas früher zurück, ab dem 14. Juli bleibt für solche Dinge keine Zeit mehr.“

Es war eine lange und kräfteraubende Saison, trotzdem hast du dir von deinem Individualtrainer ein Programm für die Sommerpause mitgegeben lassen. Wie schwer ist dir die Umsetzung gefallen?

„Gar nicht. Ich bin einfach nicht der Typ der nicht nichts machen kann. Ich brauche die Bewegung, trainiere freiwillig und weiß, dass es auch notwendig ist. Die gelungene WM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft war ein zusätzlicher Push, abgesehen davon ist es mir wichtig fit in die Saisonvorbereitung mit Kiel einzusteigen. Ich weiß mittlerweile aus Erfahrung, wie hart die kommenden Wochen werden.“

Im Cup frühzeitig raus, Rang fünf in der Meisterschaft, als Trostpflaster der EHF-Cup - nach der Ernüchterung in der vergangenen Meisterschaft ist Wiedergutmachung angesagt. Was hat die Analyse ergeben und wie soll die Reaktion aussehen?

„Ja, klar, es wird Zeit, dass der THW wieder seinen Ansprüchen gerecht wird, dafür brauchen wir mehr Konstanz und unsere Schlüsselspieler. Domagoj Duvnjak ist enorm wichtig und nicht umsonst unser Kapitän, er hat das zweite Jahr in Folge kaum gespielt. Ab Dezember mussten wir auf unseren Abwehrchef Rene Toft Hansen verzichten, auch Steffen Weinhold hatte aufgrund von Muskelverletzungen viele Pausen. Das soll keine Ausrede für die zum Teil schlechten Spiele sein, aber ohne die erfahrenen Spieler ist es sehr schwer Kontinuität in die Saison reinzubekommen.“

Auf die Abgänge von Toft-Hansen, Emil Frend Öfos und Raul Santos hat Kiel mit vier Neuzugängen reagiert. Mit Harald Reinkind (NOR) und Hendrik Pekeler (GER) wechseln zwei Spieler von den Rhein Neckar Löwen an die Förde, zudem wurden der Däne Magnus Landin und das 18-jährige isländische Talent Gisli Thorgeir Kristjansson verpflichtet.

„Wenn du ganz vorne mitmischen willst, sind Breite und Klasse im Kader ganz einfach notwendig, insofern sind es allesamt gute Verpflichtungen, die uns sicher weiterhelfen können. Das wichtigste wird sein, dass alle die Vorbereitung voll durchziehen und wir während der Saison keine allzu großen Verletzungssorgen haben.“

Für den THW Kiel zählen nur Titel, ist dieser Anspruch noch gerechtfertigt?

„Selbstverständlich ist der Anspruch gerechtfertigt, aber es ist auch klar, dass die Luft an der Spitze in den letzten Jahren wesentlich dünner geworden ist. Es werden wieder fünf, sechs Teams um den Meistertitel spielen und es wird wieder bis zum Schluss spannend bleiben, so viel ist sicher.“

Wie lauten deine persönlichen Ziele für die kommende Saison?

Ich muss und möchte mich weiterentwickeln, will der komplette Handballspieler sein. Ob mit Kiel oder der Nationalmannschaft, das Ziel muss sein in jeder Partie guten und erfolgreichen Handball zu spielen.“

Gleichzeitig mit eurem Trainingsstart entscheidet sich die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Wer ist dein Favorit, wem drückst du die Daumen?

„Da mein Favorit Argentinien leider frühzeitig raus ist, drücke ich nun im Finale den Kroaten die Daumen.“

14/07/18 12:00 zurück