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Die EM-Vorrundengegner unserer Männer im Check

Die Handball-EM der Männer 2022 in Ungarn und in der Slowakei nähert sich in großen Schritten. Am Donnerstag, dem 13. Jänner, erfolgt der Auftakt und einen Tag später wird es für die österreichische Nationalteam in Preßburg ernst. Österreich trifft im ersten Gruppenspiel auf Polen. Es folgen am 16. Jänner der Klassiker gegen Deutschland und am 18. Jänner die Partie gegen Belarus. Zum zweiten Mal in Serie nach der Heim-EM 2020, die wir Gott sei Dank vor der Corona-Krise gemeinsam mit Norwegen und Schweden austrugen, gibt es eine EM direkt vor der Haustür. Aus dem Osten Österreichs sind natürlich auch Tagesausflüge möglich. Und aus den anderen Bundesländern stehen euch bekanntlich Reisepakete zu Verfügung. Zudem könnt ihr euch Tickets für den Österreich-Sektor in der Ondrej Nepela Arena sichern.

Das alles ist für uns Grund genug, um uns unsere Gegner in der harten Gruppe D mit euch noch einmal genauer anzusehen. Wie wir alle wissen, gingen heuer die WM-Endrunde 2021 in Ägypten im Jänner und die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo über die Bühne. Darüber hinaus standen etwa EM-Qualifikationspartien auf dem Programm. In den kommenden Wochen wird es aber mit Sicherheit immer mehr und auch genauere Analysen und Wett Tipps geben.

Das erste Gruppenspiel am 14. Jänner gegen Polen

Ebenso wie Österreich ist Polen ein Nachbarland der Slowakei. Anders als von Ostösterreich sind Tagesausflüge für die meisten polnischen Fans nicht leicht umsetzbar. Wir gehen jedoch davon aus, dass relativ viele ihr Team in Preßburg unterstützen werden. Das von Patryk Rombel betreute polnische Nationalteam ist nach wie vor ein starker Gegner, aber es wartet seit Jahren auf ein Erfolgserlebnis. Die „Gladiatoren“ wurden 2015 bei der WM-Endrunde in Katar Dritter und umso größer war ein Jahr später die Enttäuschung, als bei der EURO 2016 vor eigenem Publikum ausschließlich zum siebten Platz reichte. Daraufhin erklärte Michael Biegler den Rücktritt und unter Talant Dujshebaev musste sich Polen bei Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio erst im Spiel um Platz drei gegen Deutschland geschlagen geben.

Danach blieb das polnische Nationalteam immer unter den Erwartungen. Im Jahr 2017 reichte es bei der WM-Endrunde und dort beim Presidents Cup in Frankreich lediglich zum 17. Platz. Überdies verpasste der Olympia-Vierte vom Jahr zuvor die Qualifikation für die EURO 2018 in Kroatien. Danach löste Polen nicht das Ticket für die WM-Endrunde 2019 in Dänemark sowie in Deutschland und bei der EURO 2020 war nach der Gruppenphase Endstation.

Bei der WM-Endrunde 2021 in Ägypten zog das polnische Nationalteam als Zweiter in der Vorrunden-Gruppe B hinter Spanien in die Hauptrunde ein. Dort reichte es in der Gruppe I hinter Spanien, Ungarn und Deutschland ausschließlich zum vierten Platz. Danach löste Polen als einer der besten Gruppendritten das Ticket für die EURO 2022. Zwei Siege gelangen gegen das punktlose Polen, zudem gab es einen 27:26-Heimerfolg gegen Slowenien. Das Auswärtsspiel endete ebenso wie mit einer Niederlage wie die direkten Duelle gegen die Niederlande. Trotzdem gilt es immer, das polnische Nationalteam auf der Rechnung zu haben. 2011 erlebten wir in einem Freundschaftsspiel gegen Polen eine 24:26-Auswärtsniederlage.

Das zweite Gruppenspiel am 16. Jänner gegen Deutschland

Zwei Tage später nach dem Auftaktspiel gegen Polen trifft das österreichische Nationalteam im Klassiker schlechthin auf Deutschland. Unsere von Aleš Pajovič betreuten Jungs treten einerseits gegen eines der erfolgreichsten Teams der Welt und andererseits erreichte die Mannschaft von Alfreð Gíslason in den letzten Jahren weniger als von ihr erhofft. Das Jahr 2016 begann mit der Goldmedaille bei der EURO 2016 in Polen und im darauffolgenden August bezwang Deutschland im Spiel um drei Platz bei Rio 2016 den EM-Ausrichter desselben Jahres. Umso größer war die Enttäuschung als es bei der WM-Endrunde 2017 in Frankreich ausschließlich zum Achtelfinale reichte. Danach war bei der EURO 2018 in Kroatien nach der Hauptrunde Endstation und bei der WM-Endrunde 2019 in Dänemark sowie vor eigenem Publikum hatte man mit Sicherheit andere Erwartungen als den vierten Platz.

Immerhin löste unser großer Nachbar das Ticket für Tokyo 2020. Dort wurden sie in der Vorrunden-Gruppe A hinter Frankreich und Spanien sowie vor Norwegen, Brasilien und Argentinien Dritter. Damit zogen ins Viertelfinale ein, aber zum Auftakt der KO-Phase setzte es ein 26:31 gegen Ägypten. Zuvor schied Deutschland im Jänner bei der WM-Endrunde im nordafrikanischen Land nach der Hauptrunde aus. Nach einem zweiten Platz in der Vorrunden-Gruppen A hinter Ungarn sowie vor Uruguay und den Kap Verden reichte es hinter Spanien sowie den Magyaren lediglich zum dritten Platz.

Trotz oder gerade wegen dieser Enttäuschungen ist man bei der EURO 2022 umso gefährlicher. Andererseits werden nicht ausschließlich unsere Deutschland-Legionäre rund um Robert Weber doppelt und dreifach motiviert sein. Wir treten zum zweiten Mal am Stück bei einer EM-Endrunde gegen den großen Nachbarn an. Im Jänner 2020 gab es im Rahmen der Gruppe I der Hauptrunde vor dem Publikum der Wiener Stadthalle ein 22:34. Es folgten in diesem Jänner in der EM-Qualifikation eine 27:36-Heimniederlage und eine 20:34-Auswärtsniederlage.

Das dritte Gruppenspiel am 18. Jänner gegen Belarus

Im dritten und wahrscheinlich für den Aufstieg entscheidenden Gruppenspiel wartet Belarus. Spätestens nach dieser Partie wird feststehen, welchen zwei Mannschaften in der Gruppe D der Aufstieg in die Hauptrunde gelungen ist. Das Nationalteam rund um Handball-Tirol-Tormann Aljaksej Kischou ist einerseits für viele der Außenseiter und andererseits hat es eine gewisse Turnier-Erfahrung im Gepäck. Und das mussten wir bereits am eigenen Leib spüren.

Im Jänner 2018 setzte es für uns zum Auftakt bei der EURO in Kroatien eine 26:27-Niederlage. Obwohl Belarus danach Frankreich und Norwegen verlor, reichte es zum dritten Mal in Serie für den Aufstieg in die Hauptrunde. Zuvor gelang dies bei der EURO 2014 in Dänemark und bei der EURO 2016 in Polen. Bei der EURO 2020 vor heimischer Kulisse, in Norwegen und Schweden trafen wir dann in der Hauptrunde aufeinander. Im letzten Auftritt in der Wiener Stadthalle gab es zum Abschluss in der Gruppe I ein 36:36. Dazwischen holten wir in der Qualifikation für die WM-Endrunde 2019 einen 31:28-Heimerfolg und ein 28:28 in Belarus.

Außerdem nahm das von Juri Schewzow trainierte Belarus seit 2013 ausschließlich 2019 nicht an einer WM-Endrunde Teil. 2013 in Spanien sowie 2017 in Frankreich erreichte es das Achtelfinale, dazwischen verabschiedete es sich 2015 in Katar als 18.. Im Jänner mit dem Einzug in die Hauptrunde bei der WM-Endrunde 2021 in Ägypten Historisches. Hierbei erreichte Belarus in der Gruppe G hinter dem Russischen Handball-Verband und Slowenien den dritten Platz. In der Gruppe IV der Hauptrunde musste sich das Team hinter Schweden, Ägypten, Slowenien und dem Russischen Handball-Verband und vor Nordmazedonien mit dem vorletzten Rang begnügen. Zudem wartet es nach wie vor auf die Olympia-Teilnahme.